Kanzler Olaf Scholz möchte in Deutschland einen „Deutschland-Pakt“ schmieden lassen und rief dazu gemeinsame Aktivitäten von Bund, Ländern und Kommunen auf. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst fühlt sich dabei „veräppelt“.
Wüst fühlt sich von Scholz offenbar „veräppelt“
„Nach der Ankündigung eines „Deutschland-Paktes“ durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) übt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst scharfe Kritik. „Ich fühle mich offen gesprochen veräppelt“, sagte Wüst der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).
„Der sogenannte Deutschland-Pakt ist ein reiner PR-Gag für Projekte, die ohnehin schon in der Pipeline sind und die wir als Länder schon seit Langem fordern.“ Wüst erinnerte daran, dass seit zehn Monaten Ideen der Länder zur Planungsbeschleunigung auf dem Tisch lägen: „Monatelang kam keine Reaktion aus dem Kanzleramt. Der Bund hat wertvolle Zeit vertrödelt – zulasten des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“ Man warte seit dem vergangenen Jahr vergeblich auf eine verbindliche Positionierung des Bundes. Wenn der Kanzler „seine neuen, vollmundigen Ankündigungen wirklich und endlich ernst meinen sollte, nehmen wir ihn direkt in die Pflicht“, so Wüst. „Die Länder stehen sofort bereit, den längst verabredeten Pakt für Planungsbeschleunigung jetzt auch umzusetzen.“ Es dürften nicht erneut weitere Monate sinnlos verstreichen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Olaf Scholz bei der Ankündigung des „Deutschland-Pakts“ am 06.09.2023, über dts Nachrichtenagentur