Die Corona-Pandemie und die Folgen der Wirtschaftspolitik haben nun die Selbstständigen deutlicher erreicht als bis dato angenommen. Die Zahl der Selbstständigen, die in Hartz IV-Programmen aufgenommen sind, hat sich versechsfacht, berichtet nun die „Welt“. Hartz IV als sogenannte Grundsicherung ist die letzte Stufe der Absicherung in Deutschland. Der Chef der Bundesanstalt für Arbeit, Detlef Scheele, meint, „wir sehen einen deutlichen Corona-Effekt zwischen April und Juli 2021“. Die Lage hat sich demnach deutlich verstärkt.
Lage wird dramatischer
Gut 134.000 Selbstständige haben sich demnach gemeldet, um Bedarf auf Grundsicherung anzumelden. An sich wären in dem Zeitraum etwa 22.000 Menschen gekommen, führt der Funktionär dazu aus. Demgegenüber ist die Zahl der abhängig Beschäftigten, die in die Grundsicherung kamen, üblich hoch. 328.000 Menschen wären in diese Maßnahme gelangt, das entspricht dem Erwartungswert. Insgesamt würde sich also der Corona-Effekt „ganz deutlich“ zeigen. Allerdings wären es keine „allzu hohen Werte“.
Derzeit scheint gesichert, dass keine weiteren harten Lockdown-Maßnahmen mehr vorgenommen werden. Auf der anderen Seite jedoch steigen die Inzidenzen in Israel wieder an – dem Land, das am weitesten in Sachen Impffortschritt schien. Dieser Anstieg wieerum führt dazu, dass neue Lockdown-Maßnahmen vorgenommen werden sollen. Die Inzidenz dort liegt bei 399 und ist etwa um den Faktor 10 höher als in Deutschland.
In Deutschland rechnen die meisten Experten mit einem Anstieg im Laufe des Herbstes, auch wenn die Impfkampagne bis dato bereits deutlich vorangeschritten ist. Ein weiterer Lockdown wurde zuletzt auch von Jens Spahn bezogen auf alle Geimpften ausgeschlossen. Dennoch: Volkswirte erwarten teils weiterhin wirtschaftliche Belastungen etwa durch den Anstieg der Geldmenge in der Euro-Zone und die damit einhergehende Inflationsentwicklung.