Angesichts der vorherrschenden Corona-Krise fordert das Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) eine schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters. Das IWH prognostiziert eine steigende Staatsverschuldung bei gleichzeitiger Überalterung der Bevölkerung in Deutschland.
Spätere Rente, um die Staatsfinanzen zu retten
Um der Krise entgegenzutreten, müsse das Renteneintrittsalter erhöht werden, um die „Staatsfinanzen wieder auf eine solide Basis zu stellen“. Damit könnten wichtige Zukunftsinvestitionen aufrechterhalten werden, meint das IWH laut einem Bericht von RT.
Die Folgen der Corona-Krise werden vor allem in der Wirtschaft und im Mittelstand deutlich spürbar sein. Denn die Verzögerung der Insolvenzen werde eine riesige Pleitewelle nach sich ziehen, meint das Institut.
Die Konjunkturprognose wurde von den Wirtschaftsexperten für dieses Jahr nach unten korrigiert, die Wirtschaftsleistung wird angesichts des andauernden Lockdowns lediglich um 3,7 Prozent, anstatt um 4,7 Prozent zulegen. Das zumindest glauben die Wirtschaftsforscher des IWH.
Eine Lockerung der Maßnahmen sei frühestens Mitte des Jahres zu erwarten. Allerdings geht das Institut davon aus, dass sich das wirtschaftliche Geschehen „rasch“ normalisieren werde. Bis zum Jahresende könnte viel aufgeholt werden, so die Ökonomen. Es sei zudem zu erwarten, dass Unternehmen nur noch bis zum Sommer mit Corona-Hilfen zu unterstützen sein müssen, wofür es in den aktuellen Hilfsprogrammen noch genügend Mittel gebe.
Allerdings könnte die Zahl der Insolvenzen drastisch ausfallen, sobald die Hilfszahlungen ausbleiben. Denn de facto sind immer mehr Unternehmen pleite. Ohne die Hilfszahlungen und das Aussetzen der Anmeldepflicht für Insolvenzen, würde die Situation jetzt anders aussehen, heißt es. Die Insolvenzanmeldefrist ist noch bis Ende April hinausgezögert worden.
Neben dem IWH haben auch andere Wirtschaftsforschungsinstitute die Anhebung des Rentenalters gefordert. Die Bevölkerung soll wegen einer Krise, die die Regierung zu verantworten hat, noch länger arbeiten gehen. Die Forderung dürfte sicherlich im Interesse der Regierung sein: Steuereinnahmen fließen länger in die Staatskasse und das Rentenalter wird verkürzt – und damit die Dauer von Rentenauszahlungen.