Ist die EU-Wirtschaft aktuell schon eine soziale und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte? Es darf gezweifelt werden. Denn die Zahl der Obdachlosen ist einem brisanten Bericht nach in der EU vergleichsweise hoch.
700.000 Menschen jeden Tag ohne Obdach
Dabei seien aktuell täglich oder vielmehr in der Nacht innerhalb der EU jeweils 700.00 Menschen ohne Obdach. Zehn Jahre zuvor waren dies 70 % weniger! Dies scheint der EU aufgefallen zu sein. Bis zum Jahr 2030 soll die Obdach- und Wohnungslosigkeit nun reduziert werden. Wie so vieles…
Der Bericht beschreibt, dass wohnungslose Männer durchschnittlich 20 Jahre früher als ihre Geschlechtsgenossen sterben würden – wobei die Statistik nicht beschreibt, ob dies an der Obdachlosigkeit selbst hängt oder ob diese nur ein Symptom für den Zustand der Menschen selbst ist.
Bis dato, so wird fortgesetzt, würde eine frauenspezifische Wohnungslosigkeit noch nicht erfasst werden. Deshalb liege keine Zahl zur vergleichbaren Lebenserwartung gegenüber Frauen mit Obdach vor.
Die Gründe für eine Obdachlosigkeit seien vielfältig. Zumeist würden Miet- und Energieschulden vorliegen, Konflikte im Umfeld der Wohnung oder etwa eine Trennung bzw. der Verlust der Arbeitsstelle. Die Situation hat sich in der EU durch Corona offenbar deutlich verschärft, so jedenfalls betont es der EU-Parlamentarier Andreas Schieder von den Sozialdemokraten: „Durch COVID-19 und die Auswirkungen sind in der EU große Diskussionen ausgebrochen, was die Arbeitslosigkeit in der Folge der Wirtschaftskrise betrifft“.
Die hat im Juni 2021 nun eine „Strategie“ gegen die Obdachlosigkeit beschlossen. Der Bericht allerdings zitiert als positives Gegenbeispiel Finnland. Dort würde ein „Housing First“-Ansatz praktiziert – erfolgreich. Dieser Ansatz betont die Problem-Hierarchie. Die Betreffenden müssen zunächst eine Wohnung haben, bevor andere Probleme in den Vordergrund rücken.