Noch immer kämpfen wir mit einer relativ restriktiven Politik gegen die Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland an. Zumindest in den breiten Medien wird derzeit nicht sichtbar, dass die Kosten dafür immens sind. Soziale Kosten lassen sich nicht bemessen – und sind insofern politischer Meinungsstreit. Wirtschaftliche Kosten lassen sich hingegen sehr wohl beziffern.
Das Magazin „Guter Rat“ erwähnte kürzlich, wie hoch die Kosten allein in Deutschland sind: 11,2 Milliarden Euro würden pro Monat für den Bundeshaushalt und damit die Steuerkasse fällig. Die EU insgesamt könnte dabei – bei einem Faktor von 5 bezogen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die Gesamtheit der Staaten – wohl auf etwa 60 Milliarden Euro K osten pro Monat kommen.
11,3 Milliarden Euro Kosten in Deutschland scheinen für Bundesfinanzminister Olaf Scholz kein Problem darzustellen. Er hatte vor einiger Zeit verlauten lassen, „wir“ könnten dies noch für lange Zeit durchhalten. Die Schätzung dürfte allerdings noch nicht vollständig sein.
Produktionsausfall und langfristige Schäden
Die Kosten umfassen den Bundeshaushalt, der sich messbar belasten lässt. Es liegt zumindest nahe, dass der Produktionsausfall, der langfristig eintritt, sich hierin noch nicht wiederfindet. In Deutschland gilt weiterhin die vereinfachte und verlängerte Möglichkeit zur Anmeldung der Kurzarbeit. Vorläufig gelten die Maßnahmen bis zum Jahresende.
Erst am Ende der größeren Lockdown-Maßnahmen wird sich zeigen, wie viele Unternehmen die Zeit der Lockdowns überhaupt überlebt haben werden. Aus der Kurzarbeit selbst wird mit einiger Sicherheit ein deutlich größerer Anstieg der Arbeitslosigkeit resultieren.
Eine steigende Arbeitslosigkeit erzeugt automatisch einen Produktionsausfall bzw. zeigt das Ausmaß der wirtschaftlichen Leistungsminderung der Gesellschaft. Damit geht nicht nur einsinkendes Waren- und Dienstleistungsangebot einher (und damit sinkender gesellschaftlicher Wohlstand), sondern auch ein Absinken der Einnahmen des Staates und der Sozialversicherungskassen.
Schon heute möchten die gesetzlichen Krankenkassen einen dauerhaften Zuschuss aus dem Bundeshaushalt verankert wissen. Diese Kosten des Lockdowns – die rein wirtschaftlichen Ausmaße – dürften damit unter dem Strich die Marke von 11 Milliarden Euro pro Monat noch weit übertreffen. Ökonomen werden von der Regierung Merkel und den Bundesländern bei den Entscheidungen über die Lockdown-Maßnahmen nicht befragt – dies ist das Ergebnis.