Der Krieg im Nahen Osten – ob „Konflikt“ oder „Krieg“ genannt, wie in zahlreichen Medien unterschiedlich beschrieben, ist am Ende eine Definitionssache – kann noch länger dauern, so Spekulationen. Die Bodenoffensive hat schon begonnen. Eine Einschätzung lautet: Israel ginge „langsam und kontinuierlich“ vor. Das würde bedeuten, dass dieser Krieg „lange“ dauert. Das hat oder jedenfalls hätte Gründe.
Langsames Vorgehen ist sicherer
Die Idee dazu laute: Damit könnte die Zahl der Opfer in der Armee Israels reduziert werden. So würde Israel zudem den internationalen Druck etwas abfedern, der darauf abzielt, die Zivilbevölkerung besser zu schonen.
Die Spekulation dazu: Das alles würde (so) geschehen, weil es dem Druck der Amerikaner entspreche. Die USA wollten vermeiden, dass es im Nahen Osten zu einem Flächenbrand käme. Zum Hintergrund: In den Krieg und den Konflikt sind auch die umliegenden Staaten involviert, die unterschiedliche Interessen haben. U.a. sind die Hisbollah interessierte Beteiligte, die wiederum vom Iran unterstützt werden. Die Rolle des Iran gilt in unterschiedlichen Berichten als unklar – bzw. deren Interessenlage. Der Iran gilt als einer der Hauptfeinde der USA – und sicherlich auch umgekehrt.
Offen, so wiederum die Einschätzung zum langsamen Vorgehen Israels, wäre indes, ob es gelinge, die Eskalation zu verhindern. Der Druck der jeweiligen Bevölkerung in den muslimischen Ländern nehme zu. In den Medien dort würde ein „einseitiges Täter-Opfer-Bild gezeichnet“. Die Medien in den islamischen Ländern hätten beispielsweise nicht darüber berichtet, dass der bekannte Krankenhaus-Einschlag im Gaza-Streifen vom 17. Oktober nicht auf einen Beschuss oder eine Rakete Israels zurückzuführen sei, wie die plausible Einschätzung derzeit laute. Es handelt sich nach zumindest weit verbreiteter Darstellung (die bis zum russischen Geheimdienst gehen soll) um einen Querschläger der Hamas.
Es bleibt jedoch aktuell dabei, dass Israel diesen Berichten nach vorsichtig und langsam vorgehen wolle – so gehe es auch um eine Pufferzone zwischen dem Land und dem entscheidenden Gaza-Gebiet. Bis die Hamas vertrieben wären, könne es jedoch ein Jahr dauern, so ein früherer Brigadegeneral Amir Avivi.