Ende Januar 2021 hat eine Delegation der Weltgesundheitsorganisation WHO in Wuhan Untersuchungen über den Ursprung des SARS-CoV-2-Virus sowie der Pandemie begonnen. Mitte Februar gab die WHO-Mission dann ihre Abschlusspressekonferenz und erklärte, dass aus chinesischer Sicht in Wuhan alles korrekt abgelaufen sei. Man habe keine wirklich neuen Erkenntnisse über den Ursprung der Pandemie gewonnen, so die Erklärung.
Nach der Presseerklärung gab es jedoch aus dem Kreis der WHO-Experten Forderungen nach Zugang zu mehr chinesischen Daten, vor allem Rohdaten, um die Spur der Pandemie besser zurückverfolgen zu können. Es geht dabei auch um zehntausende Fälle von Grippe und Lungenentzündungen zwischen Oktober und Dezember 2019, bei welchen es sich auch um Corona-Fälle gehandelt haben könnte.
Auch Daten aus Blutbanken wollte sich die WHO-Untersuchungskommission genauer ansehen. Obwohl die Delegation mehrfach um Rohdaten gebeten habe, hatten die WHO-Experten lediglich Zusammenfassungen von China erhalten. Auch in anderen Bereichen der WHO-Untersuchung gab es noch große Lücken.
Bericht sollte in diesen Tagen veröffentlicht werden
Der Expertenbericht über die Untersuchungsergebnisse in Wuhan sollte in diesen Tagen veröffentlicht werden. Jedoch verzögert sich die Veröffentlichung offenbar. Wie es in einer Stellungnahme von WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag hieß, sei der Abschlussbericht aber noch nicht fertig. Vermutlich werde er nächste Woche veröffentlicht werden können, so Lindmeier.
Die kommunistische Regierung Chinas hatte eine internationale unabhängige Untersuchung zum Ursprung des Virus zunächst verweigert. Erst nach über einem Jahr stimmte die Regierung der WHO-Mission zu, in Wuhan Untersuchungen vorzunehmen. Diese waren jedoch nur auf zwei Wochen beschränkt und zahlreichen Einschränkungen wie der Nichtherausgabe von wichtigen Rohdaten unterworfen.
Fraglich ist, ob ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie in Wuhan überhaupt noch belastbare Daten über den Ursprung des Virus und des Ausbruchs gefunden werden konnten. Denn bis zur Untersuchung durch die WHO-Kommission hatte die kommunistische Regierung jede Menge Zeit, Material verschwinden zu lassen und Daten „anzupassen“.
In zwei Wochen Untersuchungszeit vor Ort dürfte zudem nur wenig belastbares Material gefunden werden – denn dazu ist das Datenmaterial zu umfangreich und zu komplex. Der WHO-Bericht dürfte also kaum etwas Neues zu Tage fördern, als ohnehin nicht schon von China bekannt gegeben worden ist: das altbekannte Narrativ des Virus-Ausbruchs auf einem Tiermarkt in Wuhan.