Kennen Sie die sogenannte „Weltuntergangsuhr“? Die Uhr wurde vor einem Jahr bekannter. Wissenschaftler hatte die Zeiger dieser sogenannten „Uhr“ auf 90 Sekunden vor Mitternacht gestellt. Der Ukraine-Krieg und die steigenden Treibhausgasemissionen haben damals die Not wohl groß werden lassen. Nun hat sich in den vergangenen Monaten kaum jemand mehr dafür interessiert, wie die „Berliner Zeitung“ schreibt. Wir stehen kurz vor Mitternacht – und niemanden interessiert es. Oder fast niemanden.
Beispiellose Risiken – die Uhr wird nicht zurückgestellt
Die Uhr ist 1947 quasi begründet worden. Im Laufe der Jahre wurde die Uhr fast stets vorgestellt, die Zeiger rückten Mitternacht immer näher. Dies war während der Kuba-Krise so, während des Kalten Krieges in den 80er Jahren und auch noch 2019. Die Uhr wurde immer wieder vorgestellt – mit einer Ausnahme: Als Michail Gorbatschow die Entspannung einläutete, wurde die Uhr auf 17 Minuten vor Mitternacht zurückgestellt.
Vor einem Jahr dann wurde die Panikstellung besonders deutlich: 90 Sekunden vor Mitternacht, kurz vor dem Untergang. Die Botschaft schien eindeutig – doch die Welt dreht sich weiter. Es hilft nicht. Die beteiligten Wissenschaftler haben dabei die Einschätzung noch nicht verändert. Die Menschheit wäre „einem beispiellosen Ausmaß an Gefahr ausgesetzt“.
Die Atomwaffengefahr sei besonders groß, weil Russland diese gegen die Ukraine einsetzen könne. Der Krieg im Gaza-Streifen käme erschwerend dazu. Und – man ahnt es, 2023 wäre das „heißeste Jahr aller Zeiten“ gewesen. Die globalen Treibhausgasemissionen stiegen, die Meeresoberflächentemperatur sei auf Rekordniveau. Die Zahlen stimmen zwar in dem Sinne nicht ganz, als wir nicht weit genug zurückmessen können – aber: Die Gefahr ist wiederum der Stimmung nach groß genug. Es ist fast 1 Minute vor Zwölf. Wer will es aber noch hören?