Die politische Landschaft in Deutschland ordnet sich offenbar aktuell neu ein. Die neuen Parteien lauten FW (Freie Wähler = jetzt auf Bundesebene), die Werte-Union, die eine Bundespartei sein möchte und das BSW, das Bündnis Sahra Wagenknecht. Die etablierten Parteien dürften aktuell Sorge um den eigenen Zuspruch haben. Die Umfragen bestätigen dies – die aber sind wenig aussagekräftig, wenn man sie nebeneinander hält.
BSW: Drinnen oder draußen?
Die BSW von Sahra Wagenknecht ist sicherlich das beste Beispiel. Die Partei wird nach den Umfragen, die das ZDF in Auftrag gegeben hat – ZDF-Politbarometer – nicht in den Bundestag einziehen, aktuell jedenfalls. Sie erreicht 4 % des Stimmenanteils. Die FDP übrigens wird danach auch nur 4 % erhalten.
Die SPD sieht sich im ZDF bei 13 % und die Grünen werden der Umfrage nach bei 14 % taxiert. Die Grünen also sind danach stärker als die SPD. Nur: Am Wochenende wurde publik, was „INSA“ herausgefunden hat. Die Meinungsforscher arbeiten am „Sonntagstrend“ für die Bild am Sonntag. Die wiederum sah die BSW bei 14 %. Die SPD kam auf einen identischen Wert.
Die Grünen würden danach 12 % der Stimmenanteile erhalten. Was für Unterschiede: Die CDU wurde – wenn die BSW nicht auf dem Zettel stünde – bei 30 % taxiert, mit der BSW als Alternative läge sie bei 27 %. Die AfD wäre, wenn die BSW nicht zur Wahlstünde, bei 22 %, im Fall der Mit-Wahl der BSW bei 18 %. Die Grünen wären von der Wahl oder Nicht-Wahl demnach gar nicht betroffen.
Das ZDF hatte demnach für sein Ergebnis eingeräumt, nur diejenigen zu zählen, die „sicher“ die BSW wählen wollten. 17 % zusätzlich hatten angegeben, dass sie die Wagenknecht-Partei „wahrscheinlich“ wählen würden.
Anders herum gesagt: Die Umfragen sind derzeit offensichtlich nicht in der Lage, ein klares Meinungsbild zu liefern. Nur werden die „Alternativen“ von rechts und links offenbar für das sogenannte bürgerliche Lager gefährlicher.