Der Ukraine-Krieg geht bald in das 3. Jahr. Der Bundestag wird jetzt über weitere Maßnahmen entscheiden und sich ggf. nach einem Gesetzentwurf auch für „weitreichende Waffen“ aussprechen – das kann zumindest brisant werden. Aktuell wird zudem darüber diskutiert, wie teuer der Krieg eigentlich ist – für Deutschland.
Der Präsident des DIW, Marcel Fretzscher, spricht von Kosten im Umfang von über 200 Milliarden Euro.
Die direkten Kosten liegen bei gut 100 Milliarden Euro!
Schon die direkten Kosten gelten als massiv: „Vor allem die hohen Energiekosten haben das Wachstum in Deutschland im Jahr 2022 um 2,5 Prozentpunkte oder 100 Milliarden Euro und im Jahr 2023 bis heute um eine ähnliche Größenordnung nochmals reduziert“.
Auch die internationalen Konflikte, die daraus resultierten, etwa der Handel mit China und die Einschränkungen würden sehr viel Geld kosten. Besonders betroffen seien Menschen mit niedrigen Einkommen – wenn alles teurer wird, sind natürlich vor allem jene involviert, die einen Großteil des jeweiligen Einkommens ausgeben müssen, um zu überleben. Die ärmeren Menschen würden eine um den Faktor 2 bis 3 höhere Inflation erleben, so der Ökonom.
Problematisch dürfte aus wirtschaftlicher Sicht indes zudem sein, dass die zusätzlichen Verteidigungsaufwendungen der kommenden Jahre – z. B. über das Sondervermögen ´für die Bundeswehr in Höhe von 100 Mrd. Euro – teils zwar schuldenfinanziert sind, teils aber auch den Handlungsspielraum einschränken.
Krieg und Aufrüstung sind teuer, das ist die Botschaft. Welche Auswege plant die Politik aus den aktuellen militärischen Problemen? Im Bundestag wird als „Ukraine-Hilfe“ vor allem die militärische Aufrüstung diskutiert. In den USA werden solche Ausgaben derzeit – zumindest so ist es gewünscht – zurückgefahren.