Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass sich Israel durch seine Regierung und nach dem Bericht der „Welt“ „Repräsentanten der islamistischen Hamas im Gazastreifen“ auf einen Waffenstillstand geeinigt hätten. Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gab an, die Waffenruhe sei einseitig und würde bedingungslos erfüllen. Wie es weiterginge, würde die Realität vor Ort zeigen.
Keine Raketenangriffe mehr – sonst…
Es sollten keine Raketenangriffe durch Palästinenser mehr stattfinden, andernfalls würde die Waffenruhe außer Kraft gesetzt. Allerdings soll es unmittelbar nach der Mitteilung durch den Sprecher Netanjahus bereits wieder Raketenalarm in den Grenzorten Israels am Rande des Gazastreifens gegeben haben. Eine Reaktion Israels darauf wurde zunächst nicht gemeldet.
Von Seiten der Hamas kam es ebenfalls zu einer Bestätigung: „Die Waffenruhe ist wechselseitig und tritt beidseitig am Freitag 02.00 Uhr (01.00 Uhr MESZ) in Kraft, wird ein Berater des Hamas-Chefs Ismail Hanija in Gaza zitiert. Es werde so lange Ruhe durch den „bewaffneten Widerstand“ der Palästinenser geben, wie Israel dies mache. Schon zuvor hatten Beobachter damit gerechnet, dass die Hamas sich einverstanden erklären würde. Die Angriffe des israelischen Militärs sollen deutliche Spuren hinterlassen haben.
Erfahrungsgemäß wird sich erst in den kommenden Tagen und Wochen erweisen, wie stabil der Waffenstillstand ist. Allerdings ist die Nachricht offenbar auf beiden Seiten gut aufgenommen worden, wie die ersten Berichte zeigen. Die Hamas sah sich dem Vernehmen nach als Sieger in dieser Auseinandersetzung, Israel hat darauf nicht nennenswert reagiert.
Die jüngsten Auseinandersetzungen hatten auf beiden Seiten zu Todesfällen geführt. Zudem war in Deutschland die Diskussion um Antisemitismus neu entbrannt. Der RBB, ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, hat einen nach seiner eigenen Auslassung „einseitigen“ Bericht über eine propalästinensische Demonstration zurückziehen müssen.