Die Inflation in Deutschland war über viele Monate sehr hoch (offiziell sinkt sie inzwischen, teils sind dies sogenannte Basiseffekte). Nun allerdings zeigt sich, dass die Menschen wg. der hohen Inflation wenig Geld zur Verfügung haben, was einige Branchen belastet – etwa die Möbelindustrie. Ikea nun senkt die Preise, offenbar, weil der Verkauf zurückgeht.
Ikea als Warnsignal?
Ikea hat ein großes Problem, das auch andere Händler haben: Wenn die Kunden weniger Geld ausgeben können, wenn die Kreditvergabe durch steigende Zinsen nachlässt, dann wird der Verkauf von nicht überlebensnotwendigen Gütern schwieriger.
Grund für den vorhergehenden Preisanstieg bei Ikea – und bei zahlreichen anderen Unternehmen – sollen die hohen Energiepreise gewesen sein. Auch die gewachsenen Logistik-Aufwendungen dürften eine größere Rolle gespielt haben. Mittlerweile ist ein Einsehen gekommen.
„Ich glaube, 2023 ist das Jahr, in dem wir die Preise wieder senken können“, so der Vorstandsvorsitzende in einem Interview. Die wenigsten Händler indes senken die Preise freiwillig, einfach so. Meist ist es die fehlende Nachfrage, sodass das Vorgehen einen Einblick in die Situation der Haushalte in Deutschland erlaubt.
Noch ist der Einzelhandelsumsatz von Ikea demnach für das Geschäftsjahr 2023 mit 47,6 Mrd. Euro so hoch wie nie. Dennoch: Dies wie dem Bericht nach vor allem darauf zurückzuführen, dass die Preise im Vorjahr gestiegen sind – angehoben wurden – und auch im 1. Halbjahr stiegen. Dies führte dazu, die „anhaltende Herausforderung geringerer Verkaufsmengen“ auszugleichen heißt es. Das bedeutet übersetzt gesagt: Die höheren Preise haben die geringeren Verkaufszahlen wirtschaftlich insgesamt ausgleichen können. Bis dahin.
Nun werden die „Geldbeutel (…) auch immer dünner. Das Problem wird allerdings diesem Bericht nach weltweit zu beklagen sein. Die „anhaltende Lebenshaltungskostenkrise (würde) die Nachfrage im Einzelhandel weltweit weiterhin“ beeinträchtigen.
Dennoch möchte die Regierung in Deutschland beispielsweise die Mehrwertsteuer auf Gas bereits früher als gedacht, hier zum 31.12.2023 als Enddatum, wieder von 7 % auf 19 % erhöhen.