Vor wenigen Tagen feierte die Regierung, dass der Anteil an Erneuerbaren Energien in der Stromproduktion in Deutschland erstmals bei mehr bei als 50 % liege. Die Gegenseite argumentierte damit, dass der Import von Strom aus dem Ausland massiv gestiegen sei. Dazu einige Fakten.
Der Atomstromtransport in Deutschland ist deutlich gestiegen – das ist Teil der Debatte
Im Jahr 2023 hat sich Deutschland zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder auf ausländische Elektrizität verlassen müssen, da die inländische Stromerzeugung um knapp ein Zehntel nachließ. Die Menge an bezogenem Strom aus dem Ausland schoss um satte 63 Prozent hoch, während gleichzeitig die Ausfuhren eine drastische Talfahrt von 247 Prozent erlebten.
Solche Entwicklungen lassen einige Fachleute, unter anderen den FDP-Politiker Michael Kruse, Alarm schlagen. Er warnt vor einer steigenden Abhängigkeit von externen Stromlieferungen, besonders in Momenten, in denen sich erneuerbare Energien als nicht gänzlich verlässlich erweisen.
Besonders auffällig war der enorme Anstieg des Imports an Kernenergie aus Frankreich, der sich um 233 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhte, in dem viele französische Nuklearanlagen nicht am Netz waren. Circa ein Viertel des eingeführten Stroms beruht auf Kernenergie, während rund die Hälfte aus regenerativen Quellen gewonnen wird.
Eine direkte Verbindung besteht zwischen der gesunkenen deutschen Stromproduktion, der gestiegenen Abhängigkeit von Importen und den hohen Energiekosten, die unter anderem durch den Import des kostspieligen LNG-Gases aus den Vereinigten Staaten bedingt sind. Der Dortmunder Universitätsprofessor Christian Rehtanz gibt zu bedenken, dass solange die Energieerzeugung in Deutschland auf teurem, umweltbelastendem Fracking-Gas aus den USA fußt, die Strompreise nicht mit denen in den Staaten mithalten können.
Allein dieser Hinweis ist brisant: Die Gasproduktion wird auf längere Zeit davon abhängen, dass Deutschland Flüssiggas aus den USA importiert!