Die westliche Staatengemeinde, allen voran die USA, haben sich im Fall von Afghanistan möglicherweise verzockt. Die USA und die NATO-Verbündeten sind fast vollständig aus Afghanistan geflüchtet, wie Kritiker teils beschreiben. Gleichzeitig scheinen die Lebensverhältnisse sich dramatisch verschlechtert zu haben. Nun suchen die Taliban neue Partner. Der Sprecher Zabilhullah Mujahid betonte einem Bericht zufolge, dass nun „China (…) unser wichtigster Partner“ sei. Das Land stelle eine „fundamentale und außergewöhnliche Chance für uns dar, weil es bereits ist, zu investieren und unser Land wieder aufzubauen“, zitiert der Bericht die italienische Zeitung „La Repubblica“.
Kupferminen und Co.
Die wirtschaftlichen Vorzüge lägen praktisch auf der Hand, legt der Bericht nahe. Mujahid beschrieb, es würde „reiche Kupferminen im Land“ geben. Diese könnten dank der Chinesen „wieder in Betrieb genommen und modernisiert werden“(!). Dies wiederum kann beschreiben, dass in den vergangenen Jahren nicht sehr viele Dinge in Afghanistan in die richtige Richtung gelenkt worden sind. Die Minen wären auch interessant für die USA und Co.
Der Sprecher der Taliban verweist zudem darauf, dass China der Zugang Afghanistans für die Märkte in der ganzen Welt wäre. Dies lässt tief blicken – denn die bisherigen Märkte, die Afghanistan bedient(e), waren u. a. die Drogenmärkte im Westen. Dies war u.a. den USA vorgeworfen worden.
Die USA halten dem Bericht zufolge derweil Milliarden „an afghanischen Reserven zurück“, damit diese ein Druckmittel gegen die Taliban darstellen können. Dies dürfte Afghanistan erst recht in die Arme von China treiben. China versucht derweil, das „Belt and Road“-Projekt, die sogenannte neue Seidenstraße, weiter voranzutreiben. Lediglich eine Forderung Chinas erwähnt dieser Bericht: Afghanistan soll seine Verbindungen zur ETIM, einer uigurischen muslimischen Gruppe abbrechen. Die Uiguren führen einen eigenen Konflikt mit China.