Die Versorgungskrise in Großbritannien beschäftigt auch weiterhin die Gemüter. In einem Beitrag der „junge Welt“ wird nun auf die unterschiedlichsten Begründungen und Folgerungen verwiesen. So kommen mittlerweile auch britische Mastbetriebe offenbar inzwischen in Bedrängnis.
Keine Lieferungen möglich
Ein kleiner Teil der landwirtschaftlichen Betriebe, so der Bericht, würden momentan noch nicht einmal mehr die Milch in die Molkereien bringen können. Von dort gelangen sie entsprechend auch nicht in die Supermärkte. Der Branchenverband Royal Association of British Dairy Farmers allerdings verweist darauf, dies würde derzeit nur ein Minderheitenproblem darstellen.
Dennoch ist nach diesem Bericht die Zukunft des Massenkonsums dergestalt in Frage gestellt, da die Grenzen erreicht sind. Der Fahrermangel in LKW-Betrieben, der Brexit und Covid-19 würden hier die Grenzen ziehen. Neben dem Arbeitskräftemangel seien die Lieferketten durchbrochen.
Dies betrifft wiederum nicht nur Milchbauern, sondern auch die Schweinemastbetriebe wie auch die angeschlossenen Fabriken zur Tierschlachtung. Auch deren Produkte kommen zum Teil nicht mehr in den Supermärkten an.
Die Royal Association of British Dairy Farmers wiederum rief nun die Konsumenten dazu auf, keine Panikkäufe zu tätigen.
Dennoch waren schon in den vergangenen Tagen Rufe laut geworden, die davon ausgehen, dass das Weihnachtsgeschäft insgesamt in Großbritannien anders aussieht als gewohnt. Es wäre nicht sonderlich überraschend, wenn es genau zu der Panik kommen würde, die hier vermieden werden soll.
Ob es allerdings ein Problem des Massenkonsums ist, sei dahingestellt – denn auch der ohne Zweifel historische Fleischkonsum ist logistisch bis dato sowohl in Großbritannien wie auch in Deutschland bestens bewältigt worden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Probleme teils hausgemacht sind – so wird auch in Deutschland teils offenbar zu wenig Geld gezahlt. LKW-Fahrer aus Osteuropa, so heißt es teils, suchen dann nach anderen Arbeitgebern.