Die USA sind derzeit weltweit massiv gefordert – oder sehen sich so. In der Ukraine stehen sie dem Land gegen Russland zur Seite, im Nahen Osten Israel. So weit die größeren Konflikte. Allerdings sind sowohl die Rolle als auch die Siegchancen zumindest umstritten. Ein Gastbeitrag thematisiert die Risiken.
Biden: Zu viel zugemutet?
Die USA wird in dem Gastbeitrag als „unipolare Weltmacht“ beschrieben, kurz, als „die“ Weltmacht schlechthin. So würden die USA sich selbst in der Gewissheit sehen, gleich zwei Fronten für sich entscheiden zu können. Das, so die Einlassung, sei „falsch“.
Biden würde bei seiner Rede im „Oval Office“, sprich: Am Regierungssitz, „Patentrezepte vom Höhepunkt des unipolaren Moments“ wiederholt haben. Die USA seien eine oder „die“ „unverzichtbare Nation“. Die US-Führung würde die „Welt zusammenhalten“, so die Auszüge aus der Rede. Deshalb – so die Schlussfolgerung hier – kommt er wohl zum Befund, dass der Erfolg der Ukraine sowie von Israel „entscheidend für die nationale Sicherheit Amerikas“ wäre.
Im Kommentar nun heißt es, dies sei wenig mehr als eine „Domino“-Theorie, also eine Theorie, wonach eine Niederlage die nächste bedingen würde. Dass die USA am Seitenrand stünden und nicht aktiv eingriffen, würde eher dafür sprechen, dass das Land bzw. die Biden-Regierung genau dies wohl nicht so sehen würde. Es sei wohl nicht der Fall, dass lebenswichtige Interessen auf dem Spiel stehen würden. Und dass er dies dennoch behauptete, sei eine Gefahr.
Biden habe es den Hardlinern einfach gemacht, dass diese ihn an den Worten messen und unter Druck setzen. Dies könnte die USA zu „weiteren unnötigen und kostspieligen Kriegen“ verpflichten. Die gemeinsame Darstellung von Tyrannen (Putin) und Terroristen (Hamas) wäre zudem ein Fehler aus der Bush-Ära. Das, was Biden über die Folgen annimmt, wenn die Gegner nicht „gestoppt werden“, also dass die „Bedrohungen für Amerika und die Welt weiter zunehmen“, sei „äußerst unwahrscheinlich“.