Die Grünen wollen in der neuen Regierung die E-Mobilität weiter fördern. Damit soll der Ausstieg aus der Nutzung der fossilen Energieträger gelingen – so schnell wie möglich. Das wird teuer. Dennoch hat sich die Wirtschaftswissenschaftlerin Frau Prof. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung dahingehend geäußert, dies könne sich lohnen.
Der Staat muss eingreifen
Der „Wirtschaftswoche“ gegenüber erklärte sie zu den Auswirkungen und zu den Forderungen an die Politik, dass der Strompreis sich „leicht“ senken ließe. So würde die EEG-Umlage ohnehin sinken. Die Umlage errechnet sich aus der Differenz zu dem Preis, der an den Strombörsen aufgerufen wird. Da dieser Preis aktuell massiv steigt, sinkt entsprechend die EEG-Umlage.
Zudem, so die Wirtschaftswissenschaftlerin, würde die Politik die Stromsteuer „im Zuge der Erhöhung einer CO2-Bepreisung“ senken müssen.
Sie geht davon aus, dass E-Autos durch ihre Bauart ohnehin deutlich energieeffizienter seien als Autos, die auf herkömmliche Weise mit einem Verbrennermotor angetrieben werden. „Selbst bei hohen Strompreisen spart ein Elektroauto Geld. Diese Rechnung wird sich schnell herumsprechen“, so Frau Prof. Kemfert.
Die steuerliche Förderung von Dieselfahrzeugen hingegen lehne sie ab. Es sei widersinnig, über das Dieselprivileg Verbrennerautos mit Milliarden von Euro zu subventionieren sowie gleichzeitig Elektroautos zu fördern, damit diese konkurrieren könnten. Im Kern teilt auch Volkswagen diese Position.
Deshalb fordert Kemfert – so das Fazit – die Beendigung der staatlichen Bevorzugung von Autos, die mit einem Dieselmotor angetrieben werden und tritt dafür ein, die Emisssionsgrenzwerte und den CO-2-Preis wegen der beschlossenen Klimaziele anzupassen. Zudem verwies sie darauf, dass die Gesellschaft in Deutschland ohnehin zu stark an Individual-Fahrzeugen hinge. Sie verwies darauf, es sei eine umfassende Mobilitätswende kommen müsse. Es sei nicht mehr die Frage, ob dies geschehe, sondern nur noch, wann es so weit ist.