Einem Medienbericht zufolge hat US-Außenminister Antony Blinken der Ukraine sogar die Möglichkeit eingeräumt, US-Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Das übersetzte Stück des Berichtes: „Nach unseren Informationen ziehen die Vereinigten Staaten die Entsendung von Langstreckenraketen in Erwägung, die die Ukraine seit langem gefordert hat. Das sind Langstreckenraketen mit einer Reichweite von 200 Meilen. Sind Sie einverstanden, wenn diese Raketen der Ukraine erlauben, tief in russisches Gebiet einzudringen?“
Entscheidung sei nicht die Entscheidung der USA
Er führte weiter aus, die Entscheidung sei nicht die Entscheidung der USA, wenn es um die Ziele geht. Blinken verwies darauf, die USA hätten den Einsatz von Waffen außerhalb der Ukraine nicht ermutigt oder ermöglicht. Aber… führt er fort: Russland greife die Ukraine jeden Tag an. Die Ukraine müssten seiner Ansicht nach „also“ die „grundlegenden Entscheidungen darüber treffen“, wie die Ukraine das eigene Land verteidigen wollten und wie sie sich „das zurückholen wollen, was ihnen entrissen worden ist.“
Dabei sei ihnen zu helfen. Diese Aussage lässt offen, dass die Ukraine auch Ziele in Russland angreifen könne.
Die Risiken liegen auf der Hand – sofern die Ukraine mit westlichen Waffen Russland auf dessen Gebiet angreift, droht eine weitere Eskalation. Nicht zufällig spielt Russland in diversen Äußerungen immer mal wieder mit dem Gedanken, auch Atomwaffen könnten eingesetzt werden. Wann die Nato oder mithilfe der Nato Russland angegriffen wird, bleibt naturgemäß der Definition Russlands anheimgestellt. Deshalb sind solche Äußerungen zumindest ein Beitrag dazu, die Lage möglicherweise eskalieren zu lassen. Denn: Die USA erklären quasi ausdrücklich, über die Verwendung der gelieferten Waffen selbst nicht mitbestimmen zu wollen – und es der Ukraine zu überlassen. Das birgt offensichtlich Risiken.