Die „Grünen“ haben es derzeit in Umfragen schwer. Nun wird auch nach dem Parteitag weitere Kritik an der Partei laut. Denn Unternehmen sind offenbar, so wird das Handelsblatt zitiert, von den Grünen etwas abgerückt. Die Industrie war zuletzt bei Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Objekt der Betreuung geworden. Der Industriestrompreis – subventioniert in der einen oder anderen Art, z. B. auch über mögliche Steuergestaltungen – könnte die Abwanderung ggf. eindämmen, so die Hoffnung. Ricarda Lang gar wollte die Grünen als die „neue Partei der Wirtschaft“ verstanden wissen. So viel Umarmung mit Hinweis auf die neue Energie-„Sicherheit“ durch die Befreiung vom russischen Gas kommt indes nicht überall so gut an.
Industriestandort in Gefahr?
Noch immer fragen sich Beobachter, ob der Industriestandort Deutschlands nicht doch in Gefahr ist. Die Diskussion läuft noch. Das sehen die Grünen offenbar auch so, denn sie äußern sich immer wieder zur Industrie. Die sogenannte Grüne Wirtschaftsvereinigung hat sich auch geäußert: „Viele schauen derzeit mit Sorge auf die gesamte Bundesregierung“, heißt es da. Die Zusammenarbeit der einzelnen Koalitionsparteien steht hier im Mittelpunkt der Betrachtung – die sei nicht „reibungslos“. Fürwahr, werden zahlreiche Beobachter sicher übereinstimmen.
Es gibt weitere kritische Stimmen: „Es war nicht klug, grüne Ideologie im Eiltempo durchsetzen zu wollen“. Auch ein Unternehmer, Christian Schwarz, lässt sich zitieren: Er warne davor, dass Unternehmen und Arbeitskräfte mit hinreichenden Qualifikationen Deutschland verlassen könnten. Dazu kommt eine bittere Umfrage des Verbands der Familienunternehmer: Die Hälfte der Befragten würde demnach nicht mehr im Lande investieren wollen. Die Stimmung jedenfalls könnte offenbar besser sein.