Roderich Kiesewetter, in Talkshows vielgefragter „Experte“ für den Ukraine-Krieg, hat am 22. Juli das Sicherheitspersonal bei „Ellwanger Heimattagen“ als „KZ-Wächter“ beschimpft. Diese haben Kiesewetter mitgeteilt – in dessen Worten wohl „angemaßt“ -, der Ausschankschluss um 1.30 Uhr in der Nacht gelte auch für ihn.
Kiesewetter hat sich für den Vergleich später „entschuldigt“. Er habe „zu viel getrunken“. Das Thema war über einen längeren Zeitraum offenbar kaum an die Öffentlichkeit gelangt.
Kiesewetter entschuldigt sich für seinen Vergleich
Die Empörung scheint – so der subjektive Eindruck – sich erst jetzt ihren Weg zu nehmen. Kiesewetters Ausfall ist u.a. vom Chef der Sicherheitsfirma, deren Leute beleidigt worden sein sollen, dokumentiert. Dies teilte er sowohl dem SWR wie auch der Bild-Zeitung gegenüber mit. Erstaunlich in dem Fall ist, dass das öffentliche Empören vergleichsweise ruhig ausfiel. Es dauerte nun einen Monat, bis die überregionalen Medien den Fall aufgegriffen haben.
Der AfD-Kreisverband Ostalb hat vor nun drei Tagen den Fall auf dessen Facebook-Seite thematisiert. Die „Schwäbische Post“ hat am 24. August dann einen Beitrag unter dem Titel „CDU-Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter benimmt sich bei den Ellwanger Heimattagen daneben“ veröffentlicht.
Kiesewetter gab auf Anfrage der Zeitung an, er könne sich „nicht mehr an seine genauen Worte erinnern“. Ihm sei aber bewusst, dass es „nicht gut war“. Der SWR nahm die Angaben auf und titelte dann: „KZ-Vergleich bei Ellwanger Heimattagen: Eklat um CDU-Politiker Kiesewetter“.
Die Entschuldigung hat der betreffende Sicherheitskonzern angenommen: „Das war eine dumme Aussage an diesem Abend. Alkohol ist dafür keine Ausrede. Aber er hat sich persönlich entschuldigt und damit war das Thema für mich abgehakt“, so deren Chef. Erstaunlich an dem Vorgang ist die Milde, mit der Kiesewetter in den Medien nun bedacht wird. In großen Medien wird von „Vorfall“ oder „Entgleisung“ gesprochen.