Die Deutsche Bahn soll einem Bericht nach nun zugegeben haben, dass der Bau von „Stuttgart“ 21 noch einmal um 614 Millionen Euro teurer als gedacht. Der Bahnhof und Verkehrsknotenpunkt wird zudem nicht so „schnell“ fertig wie zuletzt gedacht. Im Jahr 2025 würde nicht der volle Bahnhof in Betrieb genommen.
Gesamtkosten fast 10 Milliarden Euro
Ursprünglich war der Bahnhof wesentlich günstiger. Mittlerweile wurde dem internen Papier nach der Preis der Fertigstellung auf 9,76 Mrd. Euro. Dies sind die oben genannten 614 Millionen Euro mehr als zuletzt geplant. Das ist noch nicht alles, was der „Spiegel“ aus dem Papier der DB zitiert oder beschreibt. Das Papier gilt als „streng vertraulich“.
So wird berichtet, der Preis sei jetzt wegen der Preiserhöhungen beim „Bau“ sowie durch Verzögerungen in der Entwicklung digitaler Zugsicherungen gestiegen. Die neuen Systeme, die erst im Mai 2024 fertig würden, werden dieser Prognose nach „nicht alle Funktionalitäten beinhalten“.
In der internen Unterlage soll es zudem heißen: „Die Gesamtfertigstellung Hauptbahnhof befindet sich weiterhin auf dem kritischen Pfad“.
Zum Vorbau des Bahnhofs heißt es zudem, dass „aufgrund mangelhafter Planungsqualität (…) die Arbeiten weiterhin stark verzögert“ seien.
Das Projekt insgesamt ist in einem wirtschaftlich fragwürdigen Zustand. Kosten und Zeitplan würden „im zweiten Halbjahr 2023“ überprüft werden. Die Kosten von „Stuttgart 21“ haben sich seit dem Jahr 1995 annähernd vervierfacht.
Viele Kritiker hatten sich nicht nur über die Sinnhaftigkeit des Projektes oder die Umweltverträglichkeit beschwert und dagegen demonstriert. Es ging auch um die Kritik an den Finanzen. Die jüngste Entwicklung dürfte diesen Kritikern im Nachhinein noch mehr Recht geben als ohnehin schon. Fraglich ist inzwischen auch, wer die Mehrkosten übernimmt: Der Staat oder die Deutsche Bahn.