Die Waffenlieferungen an die Ukraine spalten weiterhin das Land. Laut Umfrage sei Deutschland weiter gespalten, so der „ARD-Deutschlandtrend“. 47 % würden demnach die Waffenlieferungen für angemessen halten. Auf der anderen Seite allerdings gehen die Lieferungen der Umfrage nach für 31 % „zu weit“.
Brisante Zahlen: Ukraine in Deutschland heiß diskutiert
„Die Deutschen sind in der Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine weiter gespalten. Laut einer Infratest-Umfrage für den „ARD-Deutschlandtrend“ sagt eine relative Mehrheit von 47 Prozent (+3 im Vgl. zu Februar), dass die Unterstützung der Ukraine mit Waffen derzeit angemessen sei.
Nach der Entscheidung der Bundesregierung, der Ukraine auch Kampfpanzer liefern zu wollen, hatte sich der Anteil derjenigen, denen die generelle Unterstützung der Ukraine mit Waffen zu weit geht, im Februar vergrößert (von 26 Prozent im Januar auf 35 Prozent im Februar), ist aber nun wieder auf 31 Prozent gesunken. 16 Prozent (+1) sagen, dass die Waffenlieferungen nicht weit genug gehen, so die Umfrage. In der Frage, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte, gibt es ebenfalls unterschiedliche Ansichten: Eine überwiegende Mehrheit der Deutschen findet, dass die Ukraine in erster Linie selbst entscheiden muss, wann sie sich auf Verhandlungen mit Russland einlässt. Sieben von zehn Deutschen (73 Prozent) stimmen dieser Aussage zu, 21 Prozent stimmen nicht zu. Dass für eine Beendigung des Krieges die Ukraine auch gewisse Gebiete an Russland abtreten sollte, findet jeder dritte Deutsche (35 Prozent) – eine knappe Mehrheit von 54 Prozent stimmt dem nicht zu. Auch in der Bewertung der diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges hatte es zuletzt einen Anstieg derjenigen gegeben, denen sie nicht weit genug gehen. Aktuell hat sich dieser Anteil wieder um 5 Prozentpunkte verkleinert: 53 Prozent sagen im März, dass ihnen die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges nicht weit genug gehen, 33 Prozent (+3) halten sie für angemessen, 5 Prozent (+1) gehen sie zu weit. Allerdings geht der Wunsch nach mehr Diplomatie offenbar nicht unbedingt mit einer Ablehnung von Waffenlieferungen einher: Unter denjenigen, denen die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges nicht weit genug gehen, halten 45 Prozent die Unterstützung der Ukraine mit Waffen für angemessen, 12 Prozent gehen sie nicht weit genug, 39 Prozent gehen die Waffenlieferungen zu weit. Bei der Bewertung der Sanktionsmaßnahmen gegen Russland ist der Anteil derjenigen, denen sie nicht weit genug gehen, um 5 Prozentpunkte größer geworden: Aktuell finden 43 Prozent, dass die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland nicht weit genug gehen, 33 Prozent (-4 im Vgl. zu Februar) halten sie für angemessen, nur 18 Prozent gehen sie zu weit (+- 0). In der Frage, ob Russland ein vertrauenswürdiger Partner für Deutschland ist, sind sich die Deutschen weitestgehend einig: Nur 7 Prozent finden, man könne Russland vertrauen. Ähnlich sieht es bei der Bewertung Chinas aus: 8 Prozent halten China für einen vertrauenswürdigen Partner für Deutschland. 33 Prozent halten Indien für einen vertrauenswürdigen Partner.
Bei der Ukraine sagen aktuell 47 Prozent, man könne dem Land vertrauen, bei der USA eine Mehrheit von 59 Prozent. Nach Ausbruch des Ukraine-Krieges vor gut einem Jahr hatten viele Menschen Sorge, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert: Im März vor einem Jahr gaben 64 Prozent an, dass sie sich darüber große bzw. sehr große Sorgen machen – heute geben 69 Prozent an, dass sie sich große bzw. sehr große Sorgen machen. Darüber, dass es in Deutschland aufgrund des Ukraine-Krieges zu Einschnitten in der Gas- und Energieversorgung kommt, machten sich vor einem Jahr noch 66 Prozent Sorgen, heute hingegen 53 Prozent. Darüber, dass Deutschland direkt in den Krieg hineingezogen werden könnte, machen sich aktuell 58 Prozent Sorgen (-1 im Vgl. zu Februar 2023).
Infratest hatte 1.311 Wahlberechtigte von Montag bis Mittwoch dieser Woche befragt.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Demo gegen Waffenlieferungen am 25.02.2023, über dts Nachrichtenagentur