Das Ackerland in der Ukraine ist offenbar wirtschaftlich interessant. Medien berichten nun davon, dass es einen Ausverkauf des Ackerlandes geben könne. Die Rolle des IWF und der Weltbank ist dabei offensichtlich.
Wer profitiert von den Vorgängen?
Der Vorsitzende des ukrainischen Kleinbauern-Verbandes, Viktor Scheremata, spricht davon, es bahne sich eine „Katastrophe“ für die Kleinbauern an“. Die Ukraine habe schon im Jahr 2001 ein Moratorium gegen Landkäufe ausgesprochen. Dieses Moratorium ist nach einem Bericht der „NZZ“ auf „Drängen der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds IWF und der Europäischen Entwicklungsbank“ bereits im Jahr 2020 aufgehoben worden. Das Gesetz würde es ausländischen Konzernen sowie Investoren aus der Ukraine ermöglichen, große Landflächen zu kaufen.
Dazu meint Scheremata: „Die Aufhebung des Moratoriums war die Bedingung dafür“, Kredite von den genannten internationalen Finanzinvestoren zu erhalten. Dieses Ultimatum sei seines Erachtens nach erpresserisch gewesen.
Jetzt schon seien die bedeutendsten Landbesitzer Oligarchen und ausländische Konzerne sowie Finanzinvestoren. Dazu rechne ein Private-Equitiy-Fonds mit Sitz in den USA wie auch der Staatsfonds Saudi-Arabiens.
Der Bericht, in dem solche Missstände aufgedeckt werden, ist vom Oakland Institute aus Kalifornien abgefasst worden („Krieg und Diebstahl“) und wurde im März dieses Jahres veröffentlicht. Danach seien mit einer Ausnahme die zehn größten Landbesitzer im Ausland erfasst. Diese säßen vor allem in den sogenannten Steueroasen, namentlich Luxemburg oder auch Zypern.
Die Investoren, die aus der Industrie dazukommen: Bayer, Glencore, Cargill oder Dupont. Aus der Finanzindustrie seien dies BNP Asset Management Holding, Vanguard Group, Goldman Sachs in Form der NN Investment Partners Holdings oder die Norges Bank Investment Management. Auch große US-Pensionsfonds und Universitäts- sowie andere Stiftungen seien involviert.
Die Liberalisierung ist nach Meinung der Kritiker für die Verarmung der ukrainischen Bauern verantwortlich.