Ein Reisebüro im baden-württembergischen Hechingen hat nach Meinung des Touristikkonzerns TUI die Grenzen überschritten. TUI akzeptiere keine politischen Parolen im eigenen Verkaufsumfeld – dem nächsten Plakat (hier für die AfD) würde die Kündigung des Agenturvertrags folgen.
TUI möchte keine politische Werbung im eigenen Verkaufsumfeld
„Der Touristikkonzern TUI will nicht länger mit einem Reisebüro im baden-württembergischen Hechingen zusammenarbeiten, in dem Werbung für die AfD gemacht wird. Zwei Abmahnungen, so ein TUI-Sprecher, seien bereits erfolgt, auch das Konzern-Logo an der Fassade des Büros müsse entfernt werden.
„Wir akzeptieren keine politischen Parolen in unserem Verkaufsumfeld. Beim nächsten politischen Plakat folgt die Kündigung des Agenturvertrages“, betont der Sprecher, „wir haben die Situation genau im Blick“. Der 72-jährige Inhaber des Reisebüros ist AfD-Gemeinderat in der Kleinstadt. Auf einem Schild in seinem Schaufenster erteilte er Grünen-Wählern Hausverbot und legte Flugblätter aus, in denen die Ampelregierung verbal angegriffen wurde. Die „Welt“ berichtet, der Staatsschutz habe sie eingesammelt und ermittele gegen den AfD-Kommunalpolitiker wegen Beleidigung von Personen des politischen Lebens. Zudem hatte Anfang August der AfD-Landtagsabgeordnete Joachim Steyer (Wahlkreis Hechingen-Münsingen) in den Räumen sein Wahlkreisbüro eröffnet. Der Vertrag sei aber inzwischen „Makulatur“, sagte der Reisebürochef, er wolle es sich mit der TUI nicht verscherzen.“
Foto: Tui (Archiv), über dts Nachrichtenagentur