Schöne Sache, die sich die Jusos ausgedacht haben. Jeder Mensch soll – im Alter von 18 Jahren – ein „Grunderbe“ erhalten: 60.000 Euro. Ein seltsamer Begriff, denn die Menschen erben ja nichts im herkömmlichen Sinne von irgendwem. Sie sollen Geld vom Staat bekommen. Weil sie da sind. Auch für jeden Zweck.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung „DIW“ hatte grob formuliert etwas ähnliches vorgeschlagen. Dem Institut ging es um den Betrag von 20.000 Euro. Dieser Betrag sollte jedem im Alter von 18 Jahren zugeschrieben werden, allerdings nur für Ausgaben zur Weiterbildung etc. Nach den Juso-Vorschlägen soll jeder Mensch damit machen dürfen, was er/sie/es dazu denkt.
Das Geld haben wir schon – nur nicht alle
Dafür müssen die Jusos in ihren Plänen auch gar kein Geld aufnehmen oder dem Staat – und damit den späteren Generationen – mehr Schulden aufbürden. Vielmehr sollen die reichen Erben dafür zahlen. Die Freibetragsgrenze würde auf 1 Million Euro taxiert. Wer 2 Millionen Euro kassiert, soll dafür 10 % zahlen (mutmaßlich für die Summe zwischen 1 Million Euro und den 2 Millionen Euro). Wer 3 Millionen Euro kassiert, müsste 20 % abführen etc.
Man nimmt also nur wenigen und gibt vielen. Fraglich ist allerdings, was der Plan soll. Eine reine Umverteilung, die zum einen den Beschenkten suggeriert, Geld, also Vermögen, bekomme man leistungslos. Zudem suggeriert die Umverteilung, dass die anderen dies ja schon erübrigen können. Wobei niemand weiß, ob zum Erbe nicht einfach fiktives Bewertungsvermögen zählt, das steuerrechtlicher Regelungen wegen so hoch taxiert wird, im realen Leben aber deutlich weniger wert ist. Wer möchte schon ein Schloss erben, das kaum jemand bewirtschaften kann – und dafür noch immense Steuern zahlen?
Und schließlich fragt sich natürlich, warum diejenigen, die es zu erheblichem Wohlstand gebracht haben, das Geld künftig sparen sollten – wenn es ohnehin leistungslos auf andere als die Nachfahren verteilt wird. Eine der großartigen Erfindungen des Kapitalismus ist nun mal das „Sparen“, denn das ist für andere das Investieren, und das im Prinzip über Darlehen fast zeitgleich. Warum sollte man künftig Vermögen „sparen“?