Die sogenannte alternative Tageszeitung „TAZ“ ist unverdächtig, zu den Verharmlosern in der Corona-Zeit zu zählen. Dennoch hat sie nun einen bemerkenswerten Kommentar veröffentlicht. Es gäbe keine hinreichend gute Fehlerkultur im RKI, dem Robert-Koch-Institut, so der Tenor. Dies wiederum verspiele Vertrauen.
Glaubwürdigkeit würde verspielt
Damit, so der Tenor, würde zugleich Glaubwürdigkeit verspielt. In den vergangenen 1,5 Jahren habe die Behörde es zwar nicht „leicht“ gehabt. Die Kritik schwappte über die Behörde hinein: Kommunikation über Faxgeräte wurde beschrieben. Es gab demnach „Ärger über veraltete, unvollständige oder schlecht aufbereitete Zahlen“ sowie hinreichend Verwunderung über Aussagen, die nicht eindeutig waren.
Nach Meinung des Beitrags sei einiges berechtigt gewesen, anderes nicht. So war zum Teil wohl die Behörde schuld, heißt es, zu anderen Teilen auch einfach nur die Gesundheitsamt-Gemeinschaft. Auch das Gesundheitsministerium habe Fehler gemacht, in dem es etwa Stellen nicht bewilligt habe.
Doch nun hätten sich systematische Fehler eingeschlichen, die nicht korrigiert worden sind.
Ganz konkret: Die Corona-Impfungen, die „das RKI erstmals vor 10 Tagen in seinem täglichen Coronabericht veröffentlicht“ habe. Demnach sei die Wirksamkeit der Impfungen bei fast 99 % für „jede Art von symptomatischen Erkrankungen“.
Das RKI, so der Tenor im Bericht, habe einen systematischen Fehler gemacht. Denn die Formel hat sich zum einen auf Impfdurchbrüche – die dennoch Erkrankten- bezogen sowie auf den Anteil von Menschen, die vollständig geimpft seien. Diese Zahlen seien jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhoben worden, womit sie nicht zu vergleichen sind. Auch Karl Lauterbach bestätigte demnach diese Sichtweise.
Das RKI nun hat sich auch auf Nachfrage der „TAZ“ nicht von der Berechnungsform verabschiedet. Diese sei korrekt. Schade, heißt es in der Taz. Denn die Wirksamkeit bleibt mit 93 % dennoch hoch.
Doch wer solche Zahlen publiziert und nicht korrigiert, säe Zweifel, so die Zeitung.