Wenn es nach einer Studie der Beratungsagentur Pollytix geht, fehlt vielen Wählerinnen und Wählern bei der Stimmabgabe einfach nur die Zeit. Sie seien „grundsätzlich bereit, wählen zu gehen“, so zeigt ein Bericht. Nur ein Viertel der Gruppe von 14 Millionen Nichtwählern habe sich „dauerhaft vom Wählen abgewandt“. Die Agentur hielt gleich mehrere Vorschläge parat, um die Wahlbereitschaft dann zu erhöhen. So könnte einfach über mehrere Tage gewählt werden. Die Politik dürfte sich darüber freuen, wenn die Akzeptanz so schnell wieder hergestellt wäre… Eine andere Lesart derselben Umfrageergebnisse könnte allerdings auch sein, dass die Wahlen zahlreichen Menschen einfach nichts mehr bedeuten, wenn die Zeit so massiv fehlt.
Keine Zeit, keine Wahl: Nichtwähler sind keine Wahl-Leugner
„Eine deutliche Mehrheit der 14 Millionen Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl ist grundsätzlich bereit, wählen zu gehen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Beratungsagentur Pollytix, über die der „Spiegel“ berichtet.
Demnach hat sich nur ein Viertel aus dieser Gruppe dauerhaft vom Wählen abgewandt. Die Gründe: mangelndes politisches Interesse (40 Prozent) oder das Gefühl, von keiner Partei vertreten zu werden (35 Prozent). Jeder fünfte Befragte entschied sich erst am Wahltag gegen die Stimmabgabe. Von ihnen gaben 61 Prozent an, es habe ihnen an Zeit gemangelt. Für Pollytix-Chefin Jana Faus ein lösbarer Konflikt: So könnten Wahlbenachrichtigung und Briefwahlunterlagen zusammen verschickt werden. „Eine andere Lösung wäre, die Wahl an mehreren Tagen abzuhalten“, sagte Faus. Dann hätten etwa Menschen im Wochenenddienst mehr Zeit für die Stimmabgabe. Wahlergebnisse könnten sich auf diese Weise allerdings verändern: In der Gruppe der „Mobilisierbaren“ gaben 35 Prozent an, sie hätten die SPD wählen wollen, 24 Prozent die Grünen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Wahllokal, über dts Nachrichtenagentur