Die Energiebremse in Deutschland gefällt weiterhin nicht allen – nicht die Preisbremse, sondern die Zufuhrbremse. Das ist in Spanien nicht anders. Dort fordert allerdings jetzt eine „Wirtschaftslobby“, wie es heißt, die Nutzung der Atomkraft sollte verlängert werden. Die AKW werden anders als in Deutschland erst noch abgeschaltet – in Spanien im Jahr 2027. Das aber wird noch immer „kontrovers diskutiert“, wie es heißt. Die konservative Partei möchte die Stelllegung der AKW wieder aufheben, heißt es. Atomkraftwerke tragen in Spanien zu 20 % zur Stromerzeugung bei, so die Botschaft.
Abschalten oder verlängern?
Ansonsten läuft die Diskussion in Spanien so, wie sie in Deutschland auch schon verlaufen war. Die einen wollen abschalten, die anderen verlängern. Abschalten möchte die Energieministerin. Das Energiemodell in Spanien, das sie ins Feld führt, würde „vermehrt auf Sonnenergie“ und Windkraft setzen. Das ist indes nicht so schwierig vorstellbar. Sie möchte die Verlängerung der AKW unter anderem deshalb nicht, weil dies wirtschaftlich nicht tragbar wäre. So die Idee.
Die Wirtschaftslobby, so heißt es, wolle hingegen die Atomkraft weiterhin im Lande behalten. Dies sei wegen der Rechtssicherheit wichtig und auch deshalb, um einen „stabilen regulatorischen Rahmen“ zu haben. Nur so könnten die Investitionen in die Energieinfrastruktur „gefördert“ werden, so die Aussage. Auch sei nur so die Energieversorgung des Landes dauerhaft zu gewährleisten.
Bei der Verlängerung geht es um die Verlängerung bis zum Ende der Lebensdauer der schon installierten Kraftwerke, nicht um den Bau neuer AKW, wie es heißt. Es benötige zwar „erhebliche Investitionen in veraltete Anlagen“, sei aber für die Gewissheit einer stabilen Stromversorgung unerlässlich.