Eine Statistik bewegt das Land: Der Vermögensvergleich für die EU bringt aktuell hervor, dass Deutschland nach einem bestimmten Meßkonzept nicht in der Spitze zu finden ist, was das Vermögen der Haushalte betrifft. Die EZB hat für Deutschland einen Mittelwert nach dem Median-Konzept bekannt gegeben, wonach dieser Wert bei 106.000 Euro liegen. Der Wert besagt, dass exakt 50 % aller Haushalte mehr und 50 % weniger als diesen Mittelwert haben. Über die Verteilung selbst innerhalb der Klasse darüber und darunter sagt er nichts.
Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber dem sonst üblichen arithmetischen Mittel liegt darin, dass besonders arme Haushalte oder besonders vermögende Haushalte den Mittelwert nicht künstlich nach oben oder unten treiben.
Deutschland: Die Nr. 15
Nach diesem Konzept liegt Deutschland klassisch im unteren Mittelfeld, nur knapp über Griechenland.
Geht es hingegen nach dem durchschnittlichen Haushaltsvermögen, hier also dem arithmetischen Mittel (alle Vermögen werden summiert und dann durch die Anzahl der Haushalte geteilt), liegt der Wert bei 413.000 Euro. Das wäre Platz 9 von 15. Immer noch ein mittelmäßiger Wert, oder?
Ein Grund sollte die niedrige Quote im Wohnungs- oder Immobilieneigentum sein. Die liegt bei nur 42 %. Am Anstieg der Immobilienpreise werden die Haushalte in Deutschland eben im Mittel nicht so stark teilgenommen haben wie Haushalte aus anderen EU-Ländern.
In vielen Ländern der EU ist die Immobilien-Eigentumsquote höher oder gar deutlich höher als in Deutschland. Wer wollte allerdings jetzt noch Immobilien erwerben? Denn die Belastung, u.a. durch die sogenannte Wärmewende, dürfte immens steigen. Die Regierung hat damit ein weiteres Problem, das noch gelöst werden sollte – mit neuen Schulden?