Olaf Scholz konnte sich nicht an alle Details der Cum-Ex-Affäre erinnern. Seine Frau Britta Ernst hat nun in einem Corona-Untersuchungsausschuss in Brandenburg, wie es heißt, „Erinnerungslücken“ offenbart.
Britta Ernst ist selbst Politikerin und als solche im April 2023 als Bildungsministerin im Bundesland Brandenburg zurückgetreten. Dies hatte offenbar auch politische Gründe. Denn in Brandenburg sind annähernd 600 Lehrerstellen unbesetzt geblieben. Das ist kein Ruhmesblatt. Interessant ist ihre Vita jedoch auch wg. der Corona-Zeit. Im Jahr 2021 war sie Präsidentin der Kultusministerkonferenz, jener Einheit also, die über die Schulschließungen mitbefand oder zumindest ein gewichtiges Wörtchen mitredete.
Ernst: Impfung für Kinder „stark vorangetrieben“
Von jener Britta Ernst, zuständig für die Schulen in Brandenburg und in dem oben genannten Gremium für alle Schulen in Deutschland (politisch jedenfalls die Stellvertreterin der Zuständigkeit), soll sich stark für die Impfung von Kindern gemacht haben. Sie ist nun anlässlich des Untersuchungsausschusses gefragt worden, „ob sie das mit dem heutigen Kenntnisstand über das Risiko von Nebenwirkungen wieder tun würde.“
Ihre erste Antwort im Ausschuss soll gelautet haben, sie würde sich „damals die Empfehlung der Ständigen Impfkommission“ als entscheidend zu eigen gemacht haben. Die Erkenntnisse seien dort auf „wissenschaftlicher Basis getroffen“ worden. Zur Aussage – eine hohe Impfquote sei entscheidend – meinte sie: „Ich vermute, dass sich dieses Zitat hinsichtlich der Impfquote vorwiegend auf die Erwachsenen bezog.“
Spannend indes ihr Widerspruch zum selben Thema. Einerseits meinte sie: „Darüber hinaus hat die Stiko auch die Impfung von Kindern und Jugendlichen empfohlen, und dem sind wir dann auch gefolgt.“ Andererseits heißt es aus einem Beitrag im Inforadio des RBB: „Ernst forderte von der Stiko, eine klare Empfehlung für diese Impfungen auszusprechen.“ (Die es ja dann offenbar noch gar nicht gab). Wie passt dies zusammen?