Kritiker hatten lange geargwöhnt, Karl Lauterbach suche sich für seine Meinung zu Corona-Maßnahmen immer wieder neue Zahlen. Nun hat die Union in Person ihres gesundheitspolitischen Sprechers der Bundestagsfraktion, Tino Sorge, dessen jüngste Aussagen kritisiert. Eine Aufrechterhaltung der Maßnahmen begründet Lauterbach nun mit der Zahl der täglichen Todesfälle. Bis dato hatten Inzidenzwerte, R-Werte, dann Hospitalisierungsraten gegolten. Den erneuten Wechsel der Kriterien nun hat die Union zurückgewiesen. Es würden sich deutliche Signale dafür bilden, dass Lockerungen möglich seien, so die Union in ihrem jüngsten Statement. Es solle deutliche Öffnungspläne auch wegen der Planbarkeit für die Menschen formuliert werden, der Alltag müsse sich normalisieren, so die Forderung.
Lauterbach mit neuen Kriterien für die Corona-Maßnahmen
„Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), kritisiert die Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der den Erhalt der Corona-Maßnahmen u.a. mit der Zahl der täglichen Todesfälle begründet hatte. „Lauterbach kann nicht plötzlich mit neuen Parametern um die Ecke kommen, wenn zwei Jahre lang das Ziel war, einen Klinik-Kollaps zu verhindern – und davon sind wir zum Glück weit entfernt“, sagte Sorge zu „Bild“.
Die etablierten Parameter würden Grund zur Zuversicht geben. „Der sinkende R-Wert, die steigende Verdopplungszeit, die stabile Klinikauslastung und die hohe Zahl milder Verläufe sind klare Signale. Es bilden sich Spielräume für Lockerungen“, sagte Sorge. Deshalb fordert er von der Bundesregierung klare Öffnungspläne: „Dazu muss die Bundesregierung Planbarkeit schaffen und erklären, in welchen Stufen sie welche Öffnungen für vertretbar hält. Sie muss Öffnungsszenarien erarbeiten, mit denen wir zu einer Normalisierung unseres Alltages zurückkehren können.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur