Die Strompreise werden weiter steigen, vermutet das RWI-Leibniz-Institut und namentlich deren Energieexperte Manuel Frondel. Die Franzosen werden im Herbst und Winter noch mehr Strom nachfragen, so ein Grund – sie heizen viel mit Strom. Die AKWs in Frankreich fallen derzeit zudem teils aus. Allerdings sollte es dennoch keine Eingriffe durch den Staat geben, so die Forderung des Instituts. Soziale Hilfen sollten direkt ausgezahlt werden, so die Auffassung – eventuell durch eine weiter Energiepreispauschale, lautet die Forderung.
Weitere Pauschale an schwache Haushalte? RWI warnt vor Eingriff in Preisbildung
„Der Energieexperte des RWI-Leibniz-Institutes, Manuel Frondel, fürchtet weiter steigende Strompreise. „Es ist zu erwarten, dass die Strompreise im Herbst und Winter noch weiter steigen, weil in dieser Zeit der Strombedarf zunimmt, insbesondere in Ländern wie Frankreich, wo viel mit Strom geheizt wird. Wenn dann noch das Angebot knapp bleibt, etwa indem die Hälfte der französchischen Kernkraftwerke weiter ausfällt, oder das Angebot sogar verknappt wird, wie durch die Abschaltung der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke, kann der Strompreis noch weitere ungeahnte Preisspitzen erreichen“, sagte Frondel der „Rheinischen Post“ (Dienstag).
Zugleich warnte Frondel vor Preisdeckeln: „Eingriffe in den Preisbildungsmechanismus des Marktes wären aber der völlig falsche Weg, hierauf zu reagieren. Soziale Härten sollten möglichst gezielt bei einkommensschwachen Haushalten abgefedert werden. Denkbar wäre auch eine weitere Energiepreispauschale, wie sie jetzt im September 2022 gewährt wird und bei der einkommensschwache Haushalte stärker begünstigt werden als wohlhabende Haushalte, da Wohlhabende auf diese Pauschale mehr Steuer zahlen müssen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur