Die jüngsten Meldungen zum Ölexport Russlands dürften ein Schlag ins Gesicht derjenigen sein, die Russland quasi den Ölhahn zudrehen wollten. Die G-7-Staaten sowie die EU-Länder haben versucht, „Sanktionen“ zu verhängen, die Russlands Wirtschaft schaden sollten. Nun hat Bloomberg, eine Wirtschaftsagentur, die als unverdächtig gelten darf, Daten publiziert. Russland würde „deutlich mehr Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft“ erwirtschaftet haben, heißt es.
Steuern auf Rohöl und Ölprodukte haben sich „mehr als verdoppelt“
Die Berechnungsgrundlage seien die Steuern auf Rohöl und Ölprodukte. Die haben sich nach der Datenlage von Bloomberg offenbar „mehr als verdoppelt“, wie es heißt. Die westlichen Sanktionen gingen davon aus, den Preis für russisches Öl (ein Barrel „Ural-Öl“) auf 50 Dollar deckeln zu können. Die Preisobergrenze lag formal bei 60 Dollar. Die Berechnungen nun gehen davon aus, dass der Durchschnittspreis bei 65 US-Dollar liege.
Russland sei den Sanktionen entkommen, indem das Land sogenannte „Schattentanker“ eingesetzt habe. Es seien nicht-westliche Käufer (die dann das Öl durchaus etwa in die EU liefern konnten) oder auch Zwischenhändler und Dienstleister eingesetzt worden. Die USA versuchen offenbar ihrerseits seit November 2023, die Beschränkungen wiederum durchzusetzen. Der Abschlag des Preises von Ural-Öl gegenüber dem im Westen gehandelten Brent-Öl sei wieder größer geworden.
Dennoch: Die Sanktionen dürften bis dato den gewünschten Effekt nicht mehr gehabt haben. Dabei spielt u.a. auch China eine große Rolle. Die Chinesen erhalten täglich offenbar gut 1,37 Millionen Barrel Rohöl. Auch Indien zeigt sich als fleißiger Kunde: Die Inder haben im Mittel 1,08 Mrd. Barrel täglich erhalten. Was die Regierung zu solchen Entwicklungen wohl sagt?