Der russische Think-Tank Russtrat hat sich mit der Frage beschäftigt, wie sich deutsch-russischen Beziehungen unter der künftigen Grünen Kanzlerin Baerbock entwickeln werden. Der in Sankt Petersburg lebende deutsche Blogger Thomas Röper hat die Ergebnisse des russischen Think-Tanks aus dem russischen übersetzt. An einem Sieg Baerbocks bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 zweifelt Russtrat nicht.
Baerbock: Leadership-Programm
Auch aus deutscher Sicht muss mit Baerbock als neuer Kanzlerin gerechnet werden, denn Baerbock war, wie Merkel selbst, Teil des „Young Global Leaders“ Programms des Weltwirtschaftsforums (WEF) von Klaus Schwab (Buch: „The Great Reset“). Die Grünen sind geradezu dafür prädestiniert, die Klima-Agenda zügig umzusetzen. Das entsprechende Urteil des Bundesverfassungsgerichts Karlsruhe hat den Vorhaben der künftigen Grünen-Regierung schon einmal den juristischen Weg für die kommenden Grundrechtseingriffe geebnet.
Aus Sicht des russischen Think Tanks werden die Bundestagswahlen im Herbst 2021 die letzten sein, die auf Papier ausgeführt werden. Spätere Wahlen würden dann nur noch elektronisch durchgeführt. Merkel wird als Kanzlerin abtreten. Ihr Erbe wird Annalena Baerbock antreten. Wo die CDU/CSU während der Ära Merkel immerhin noch um ein gutes deutsch-russisches Verhältnis bemüht war, würde dies mit einer Grünen-Regierung endgültig beendet sein. Russtrat glaubt, dass Europa im Herbst endgültig anti-russisch werden wird.
Zwar sei die deutsche Politik in der Vergangenheit gegenüber Russland zwar nicht besonders freundlich gewesen, so die Analysten. Doch die Politik sei bislang immer von der deutschen und russischen Wirtschaft getrieben gewesen und die Interessen der Wirtschaft hätten sich in der Vergangenheit weitgehend gedeckt. Die Politik nach dem Zweiten Weltkrieg sprach sich für eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland aus. Zwar sollte keine Freundschaft, aber berechenbare und bodenständige Handelsbeziehungen entstehen. Bislang beruhten diese bodenständigen Beziehungen auf der Politik von CDU/CSU.
Im Herbst werden Armin Laschet (CDU) und Annalena Baerbock (Grüne) um die Kanzlerschaft kämpfen. Zumindest scheinbar, denn hinter den Kulissen wird lange darauf spekuliert, wer neue Kanzlerin werden kann. Die Medienberichte und die Darstellung Baerbocks allerdings gelten als ausgesprochen Kandidatinnenfreundlich. Julia Klöckner etwa von der CDU schaffte es wenigstens, einen verteidigenden Kommentar der ARD auf Twitter zur Bildung Baerbocks als solchen noch anzuprangern. Dies könne aus der Parteizentrale der Grünen kommen -die ARD löschte den parteiischen Kommentar.
Russtrat glaubt, dass die Grünen mit „Russland aufräumen“ wollen. Es wird damit gerechnet, dass das Projekt Nord Stream 2 mit neuen Blockaden konfrontiert werden wird. Zudem ist Baerbocks politische Linie auf der des aktuellen US-Präsidenten Biden, welcher Putin als einen „Killer“ bezeichnete. Auch Baerbock wandte sich zudem gegen das Nord Stream 2-Projekt.
Nach dem 26. September, so Russtrat, werde es in Deutschland – und damit in der gesamten Europäischen Union – keine nennenswerten Kräfte mehr geben, die Europa vor dem endgültigen Abgleiten in den „politischen Sumpf des Anti-Russentums“ bewahren können. Die Ablösung der Politik durch die Grünen an der Spitze des Staates werde die deutsche Politik noch deutlicher verändern. Sie werde sich noch weiter vom gesunden Menschenverstand entfernen, so die Analyse Russtrats.