Die Lage in der deutschen Rentenversicherung verschlechtert sich zusehends. Die jüngsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) lassen aufhorchen. Die Steuerzahler bezuschussen die Rentenkasse schon jetzt mit gut 86 Milliarden Euro – allein im Jahr 2020. Die Rentenversicherung sollte sich einst selbst tragen – im Umlageverfahren durch die Einzahlungen der Jüngeren und Renten-Entnahmen der Älteren.
Keine Entlastung in Sicht
Auch in den kommenden Jahren ist für die Deutsche Rentenversicherung und damit sowohl die Rentner wie auch die Steuerzahler keine Entlastung in Sicht. Allein im Jahr 2020 sind etwa 252,2 Milliarden Euro eingenommen worden, so die DRV in dem Bericht. Dabei musste die Versicherung 338,3 Milliarden Euro auszahlen.
Die Lücke wird durch den Bundeszuschuss aus der Steuerkasse formal „behoben“. Dennoch dürfte in den kommenden Jahren die Zahl derjenigen, die aus der Rentenkasse korrekt Ansprüche erworben haben und die Zahl derjenigen, die einzahlen, weiter auseinanderfallen.
Ab dem Jahr 2025 fangen die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge an, in die Rente zu gehen. Diese Menschen haben Ansprüche erworben und erhöhen den Gesamtanspruch aus der Kasse. Gleichzeitig fallen sie selbst als Einzahler aus. Demgegenüber wachsen weniger Menschen nach, die in die Rentenversicherung einzahlen werden.
Schon jetzt geht die DRV davon aus, dass die Rücklagen sich deutlich reduzieren werden. So soll die Rücklage der DRV von 36,3 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 8 Milliarden Euro im Jahr 2024 sinken. Die Rentenbeiträge würden sich demnach erhöhen.
Es wäre erstaunlich, wenn sich diese Situation nicht auch eines Tages in der Höhe der Auszahlung aus der Rentenkasse widerspiegeln würde. Mit anderen Worten: Sinkende Renten in den kommenden Jahren – nach der nächsten Legislaturperiode bis zum Jahr 2025 – wären keine Überraschung. Die Politik möchte den eigenen Erklärungen nach allerdings dieses Szenario nicht annehmen.