Die grüne Kampagne im Bundestagswahlkampf hat durchaus einige Kritiker auf den Plan gerufen. So hat die „Wirtschaftswoche“ den Berater Frank Stauss interviewt. Die Themen: Baerbocks „Drang zur Überhöhung, Armin Laschets“ Schlafwagen auf dem Weg zur Macht und die Last für Olaf Scholz.
Wahlkampf von Baerbock: Irrlicht
Die Kandidatin der Grünen erhält von ihm eine mangelhafte Note. Sie sei ein Irrlicht. Er sehe mit einem gehörigen handwerklichen Entsetzen auf die Kampagne der grünen Partei. Er fühle sich an die Niederlage der SPD im Jahre 2017 erinnert. Die Studie, an der er damals mitgearbeitet hat, um die Niederlage der SPD zu begreifen und zu erklären, sei herunterzuladen. Sie liege nicht im Giftschrank. Jeder können sie nutzen, um Fehler zu vermeiden.
So hätten die Grünen in den vergangenen 12 Monaten die offenen Flanken sowohl bei Habeck wie auch bei Baerbock schließen können. Dies sei Standard im Wahlkampf.
Niemand müsse auch ein Buch schreiben. Seines Wissens habe Angela Merkel bis zum heutigen Tag kein Buch geschrieben. Baerbock allerdings habe das Problem, dass ihr die „biografische Qualifikation“ für die Kanzlerschaft fehlen würde. Damit erinnert er daran, dass sie noch nie in der Exekutive, sprich in der Regierung gearbeitet hatte. Alle Kanzler / Kanzlerinnen vorher habe in einer Regierung – und teils „nur“ auf Landesebene – gearbeitet.
Deshalb habe wohl so eine Art von Überhöhung stattgefunden – und somit ein „zweifelhaftes Buch“, zudem würden einzeln Fakten im Lebenslauf „unnötig aufgeladen“, so der Berater. Baerbocks Grüne liegen in Umfragen derzeit um die zehn Punkte hinter der Union zurück und müssen letztlich um die Regierungsbeteiligung inzwischen auch zittern. Die SPD ist fast gleichauf.