Peter Altmaier ist der amtierende Wirtschaftsminister der Merkel-Regierung. Ob er dieses Amt behalten wird, steht in Frage. Die Union kämpft derzeit dem Vernehmen nach darum, in eine Jamaika-Koalition mit der Partei der Grünen und der FDP zu treten. Altmaier selbst sieht in der Wahl ein „Ergebnis, das ich mir vor wenigen Monaten noch nicht einmal in den schlimmsten Ablträumen vorstellen konnte“.
Dies wurde aus einer Äußerung vor den „Beratungen des CDU-Vorstands“ deutlich. Altmaier selbst hat zu diesem Wahlergebnis wohl beigetragen. Im Kampf um das Direktmandat verlor er gegen den Außenminister Deutschlands, Heiko Maas.
Altmaier: Vorwürfe wegen zu großer Industrienähe
Altmaier selbst war zum Ende der Wahlkampfzeit selbst wiederholt Ziel von politischen Angriffen. Seine Nähe zur Industrie sei zu groß gewesen. Stets habe er die Interessen der Großindustrie vertreten und sich um die Belange des Mittelstands oder kleinerer Unternehmen nicht gekümmert. Altmaier sei damit ein Bremsklotz auf dem Weg zum Umbau des Staates in Richtung des Klimaschutzes gewesen.
Damit dürfte sich- so kann spekuliert werden – die Diskussion zwischen FDP, Grünen und evtl. der Union zumindest auch darum drehen, den früheren Kanzleramtsminister von Angela Merkel seines Amtes zu entheben. Das Wirtschaftsministerium könnte durchaus an kleinere Parteien gehen, wie dies in der Vergangenheit bereits einige Male geschehen war. Der vielleicht bekannteste Wirtschaftsminister ging später als EU-Kommissar nach Brüssel: Martin Bangemann von der FDP. Peter Altmaier gilt als einer der Merkel-Getreuen, die nun auch parteiintern einen schweren Stand haben werden, heißt es teils. Rücktrittsforderungen hat es allerdings noch nicht gegeben. Bis zum Zeitpunkt des Einsatzes einer neuen Regierung ist Altmaier zudem noch kommissarisch im Amt.