Vor einigen Tagen hatte eine Gruppe von französischen Generälen, Offizieren und Soldaten einen Offenen Brandbrief an Staatspräsident Emmanuel Macron geschrieben. Dieser Brandbrief hat offenbar höhere Wellen geschlagen, als vermutet worden war.
Brandbrief sorgt für Diskussionen
Darin drohten Sie mit einem Militärputsch, sollte Macron nichts gegen die zunehmende Islamisierung des Landes unternehmen. Der Brief erhielt Unterstützung von der Vorsitzenden der Rechts-Konservativen Partei „Rassemblement National“, Marine Le Pen. Le Pen schrieb in einer Antwort auf den Brief: „Ich lade Sie ein, sich uns anzuschließen, um an der kommenden Schlacht teilzunehmen, die die Schlacht Frankreichs ist.“ Für ihre Stellungnahme wurde Le Pen von der Linken heftig kritisiert, die linke Tageszeitung „Libération“ bezeichnete Le Pens Antwort als „Aufruf zum Aufruhr“.
Der Brandbrief sorgt in Frankreich weiterhin für Aufruhr und zieht weite Kreise. Offenbar haben die hochrangigen Militärs mit ihrer Drohung einen wunden Punkt getroffen. Die ehemalige Justizministerin und Bürgermeisterin des 7. Stadtbezirks von Paris, Rachida Dati, pflichtete den Generälen in einem Interview mit „France Info Radio“ bei. Sie sagte, was in dem Brief geschrieben stehe, sei Realität: „Wenn man ein Land hat, das von einem städtischen Guerillakrieg geplagt wird, wenn man eine konstante und hohe terroristische Bedrohung hat, wenn man immer krassere und eklatantere Ungleichheiten hat (…) können wir nicht sagen, dass es dem Land gut geht.“
Dati sagte, dass die Polizei ein Ziel für Terroristen geworden sei und wenn die Polizei zusammenbreche, zerfalle auch die Gesellschaft. Die Generäle hatten vor Zerfall, Bürgerkrieg und Islamismus in den Vororten der Großstädte gewarnt. Sie sagten, Frankreich sei in Gefahr und man könne unter den gegenwärtigen Umständen gegenüber „dem Schicksal unseres schönen Landes nicht gleichgültig bleiben“. Der Brief wurde am 21. April in dem Wochenmagazin „Valeurs Actuelles“ veröffentlicht.
Der amtierende Generalstabschef der französischen Armee, Francois Lecointre, erklärte, dass er den Offenen Brief nicht als einen Aufruf zur Volksverhetzung ansehe. Jedoch werde man die pensionierten Generäle wahrscheinlich als Konsequenz für den Brief endgültig in den Ruhestand schicken, erklärte der Generalstabschef.