Vor wenigen Wochen trat der damalige Kanzler Österreichs, Sebastian Kurz, aufgrund massiver Korruptionsvorwürfe vom Amt zurück. Kritiker warfen der Partei ÖVP vor, dass Kurz die Zügel weiterhin fest in der Hand halten würde. Im Parlament übte er die Rolle des Fraktionsvorsitzenden aus. Dies scheint nun Geschichte zu sein. Er tritt Agenturberichten von allen Ämtern zurück und begründet dies damit, dass es auch „Wichtiges außerhalb“ der Politik geben würde. Er sehe sich weder als Heiligen noch als Verbrecher. Nun dürften Spekulationen über weitere mögliche Nachforschungen in Gang gesetzt werden. Sebastian Kurz war insgesamt zwei Mal Bundeskanzler in Österreich. Die Nachfolge scheint bereits geregelt zu sein.
Kein Verbrecher, kein Heiliger
„Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat seinen kompletten Rückzug aus der Politik bestätigt. Bei der Geburt seines Kindes sei ihm bewusst geworden, „wie viel Schönes und Wichtiges es auch außerhalb der Politik gibt“, sagte er am Donnerstagmittag in Wien.
Sein politischer Alltag sei zuletzt die Abwehr von Vorwürfen, Anschuldigungen, Unterstellungen und Verfahren gewesen. Seine Leidenschaft für Politik sei dabei „ein Stück weit weniger geworden“. Mit Blick auf Korruptionsvorwürfe sagte Kurz: „Ich bin weder ein Heiliger, noch ein Verbrecher“. Seinen eigenen Ansprüchen sei er nicht immer gerecht geworden. Kurz war von 2017 bis 2019 sowie von 2020 bis Oktober 2021 Bundeskanzler der Alpenrepublik. Im Zuge einer Korruptionsaffäre war er als Regierungschef zurückgetreten. Hintergrund waren Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Kurz blieb aber zunächst Partei- und Fraktionschef der ÖVP.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Sebastian Kurz, über dts Nachrichtenagentur