Die Verschuldung des Landes hat zuletzt Fahrt aufgenommen. Jüngsten Berichten nach ist die Verschuldung im dritten Quartal um 5,1 % gestiegen. Dies betrifft nicht nur den damals von Finanzminister Olaf Scholz verantworteten Bund, sondern auch die sonstigen öffentlichen Gliederungen.
Niedrige Zinsen, immer mehr Bedarf
„Der Öffentliche Gesamthaushalt ist zum Ende des dritten Quartals 2021 beim nicht-öffentlichen Bereich mit 2.284,2 Milliarden Euro verschuldet gewesen. Das waren 5,1 Prozent oder 111,3 Milliarden Euro mehr als zum Jahresende 2020, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Mittwoch mit.
Die Pro-Kopf-Verschuldung lag bei 27.477 Euro. Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 nahm die Verschuldung um 1,4 Prozent oder 32,3 Milliarden Euro zu. Der Schuldenanstieg ist auf einen Zuwachs bei allen Ebenen außer der Sozialversicherung zurückzuführen. Den größten Anteil verzeichnete der Bund mit einer Steigerung um 7,2 Prozent beziehungsweise 101,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr auf 1.504,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 stiegen die Schulden des Bundes um 1,9 Prozent beziehungsweise 27,4 Milliarden Euro. Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals 2021 mit 645,2 Milliarden Euro verschuldet, was einem Zuwachs von 1,4 Prozent oder 9,2 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2020 entspricht. Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 verzeichneten die Länder einen Schuldenanstieg um 5,3 Milliarden Euro beziehungsweise 0,8 Prozent.
Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen zum Ende des dritten Quartals 2021 einen Schuldenstand von 134,1 Milliarden Euro aus. Der Anstieg gegenüber dem Jahresende 2020 betrug 0,5 Prozent beziehungsweise 710 Millionen Euro, so die Statistiker. Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 war bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden ein leichter Rückgang von -0,3 Prozent beziehungsweise 364 Millionen Euro zu verzeichnen. Die Sozialversicherung wies im dritten Quartal 2021 einen Schuldenstand in Höhe von 41 Millionen Euro aus, was einen leichten Rückgang um 3 Millionen Euro gegenüber dem Jahresende 2020 bedeutet.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur