Renzo Veenstra ist Chefredakteur des regionalen niederländischen Fernsehsenders Omroep Barabant. Er bezeichnete die getroffene Entscheidung, die Logos des Senders aus Eindhoven von den benutzten Satelliten- und Dienstwagen zu entfernen, als einen „traurigen Tiefpunkt“.
Dieser sei allerdings nicht zu vermeiden, denn durch die aufgeklebten Logos seien die Fahrzeuge „gerade zu Zielscheiben geworden“. Immer öfter sahen sich in der Vergangenheit Mitarbeiter des Eindhovener Senders Anfeindungen gegenüber. Das berichtete die Nachrichtenagentur ANP zu Beginn dieser Woche.
Zuvor hatte sich bereits der nationale Fernsehsender NOS zu einem ähnlichen Schritt entschlossen. Auch er ließ von seinen Dienstwagen sämtliche Aufkleber entfernen und wies seine Mitarbeiter an, in Zukunft nur noch in neutralen Fahrzeugen zu ihren Terminen und Einsatzorten zu fahren.
Corona-Pandemie bringt starke Zunahme der Gewalt gegen Journalisten
Die Journalistengewerkschaft NVJ berichtet, dass während der Monate der Corona-Pandemie, die Zahl der Drohungen und Angriffe gegen Journalisten stark zugenommen habe. Wird von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen berichtet, würden die dort eingesetzten Journalisten regelmäßig beschimpft, bespuckt oder bedroht.
Es habe auch bereits mehrere tätliche Übergriffe gegen die Berichterstatter gegeben, erklärte die Gewerkschaft. Nach einer neuen Umfrage unter ihren Mitgliedern gaben etwa 82 Prozent der Befragten an, im vergangenen Jahr Opfer von Aggression und Bedrohung geworden zu sein.
Damit lag die Zahl der angefeindeten Journalisten nach Angaben der Gewerkschaft um 20 Prozent über dem Ergebnis aus dem Jahr 2017.