Auf den ersten Blick sind es die stark gestiegenen Energiepreise, die derzeit den anhaltenden starken Anstieg der Erzeugerpreise verursachen. Sie stiegen im Juni im Durchschnitt nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) um 32,7 Prozent an. Doch selbst wenn man die hohen Energiepreise nicht berücksichtigt, ergibt sich immer noch ein massiver Preisanstieg von 15,5 Prozent.
Auch gegenüber dem Mai 2022 würde sich ohne die Energiepreise immer noch ein Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise um 0,1 Prozent ergeben. Ein Grund dafür ist natürlich, dass kaum ein Vorprodukt ohne den Einsatz von Energie herzustellen und zum Kunden zu transportieren ist.
Ein weiterer Grund für die hohen Preissteigerungen sind die Verteuerungen bei den Vorleistungsgütern. Hier schlagen vor allem die stark gestiegenen Preise für Metalle, Dünge- und Futtermitteln sowie Holzprodukte zu Buche. Vorleistungsgüter waren im Juni 2022 beispielsweise um 22,3 Prozen teurer als ein Jahr zuvor. Allerdings sanken die Preise gegenüber Mai 2022 um 0,6 Prozent.
Metalle, Dünge- und Futtermittel als weitere Preistreiber
Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für die Preise der Vorleistungsgüter hatte der Preisanstieg bei den Metallen. Er betrug insgesamt 33,6 Prozent. Im Vergleich zum Mai ergab sich jedoch ein leichter Preisrückgang von 0,9 Prozent. Innerhalb der Metalle stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen mit einem Plus von 42,0 Prozent im Vorjahresvergleich besonders deutlich an. Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten im Juni 24,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Besonders hoch war der Preisanstieg mit einem Plus von 104,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen. Für Holzpellets und Hackschnitzel erhöhten sich die Preise binnen Jahresfrist um 93,9 bzw. 90,8 Prozent. Die Preise für Futtermittel für Nutztiere stiegen mit einem Anstieg um 42,7 Prozent nur etwa halb so stark an.
Deutliche Preisanstiege waren durch die gestiegenen Lebensmittelpreise auch bei den Verbrauchsgütern zu verzeichnen. Der Preis von Butter stieg mit einem Anstieg vom 74,8 Prozent besonders stark an. Aber auch Milch und Milcherzeugnisse erhöhten sich mit einem Anstieg um 27,0 Prozent sprunghaft.