Der Krieg in der Ukraine hat ersichtlich das versprochene schnelle Ende, das auch in Deutschland vor einem Jahr immer wieder in Talkshows für Waffenlieferungen herhalten musste, nicht gefunden. Nun zitiert die „New York Times“ aus einem Gespräch mit Soldaten der Ukraine. Der Bericht dokumentiert die – teilweise – Wahrnehmung der jüngsten Entwicklungen und Entscheidungen.
Befehle, Angriffswellen über den Fluss Dnipro zu starten
Dabei geht es u.a. um die Befehle, Angriffswellen über den Fluss Dnipro zu beginnen. Hier sei mit schweren Verlusten zu rechnen. „Es gibt keine Positionen. Es gibt weder einen Beobachtungsposten noch eine Stellung“, lässt sich ein Soldat mit dem Namen Oleksij zitieren. „Es ist unmöglich, dort Fuß zu fassen. Es ist unmöglich, dort Ausrüstung zu transportieren. Es ist nicht einmal ein Kampf ums Überleben“. Vielmehr „ist (es) eine Selbstmordmission“.
Damit geht der Soldat auf die Berichte aus der Ukraine ein. Das Außenministerium hatte über „X“, vormals Twitter, eine wohl andere Einschätzung der Lage abgegeben. „Die Ukraine führt eine Reihe erfolgreicher Operationen am linken Ufer des Flusses Dnipro in Richtung Cherson durch und schaffte es, die Positionen in mehreren Festungen zu konsolidieren“, hieß es demnach am 17. November noch. Die weitere Ausführung: „Ukrainische Marinesoldaten und andere Einheiten der Streitkräfte haben Russland schwere Verluste an Personal und Ausrüstung zugefügt.“
Kriege sind nun nicht die Zeit der absoluten Wahrheit. Die Erzählungen jedoch fallen derart weit auseinander, dass zumindest dort, wo über den Krieg diskutiert, der Diskussionsraum mit verschiedenen Quellen und Berichten gefüllt werden sollte. Der Krieg ist nicht nur ein technischer Stellungskrieg – er ist eine Tötungsmaschine.