Die Gasumlage ist nach Meinung des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, wesentlich zielgenauer als ihr Ruf. Nur ein kleiner Teil der Unternehmen, die das Geld nicht benötigten, würden hier bedacht. Die Gasumlage wäre notwendig geworden, so Müller, weil Russland die Liefermengen an Gas gekürzt habe. Die Importeure müssen daher auf dem Markt hohe Preise für das Gas zahlen – hier drohte die Insolvenz.
Im Oktober oder November wird die Belastung „wirksam“
„Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller hat sich in die Debatte über die Gasumlage eingeschaltet. „Ich kann den Ärger verstehen, es geht aber nur ein kleiner Teil der Umlage an Unternehmen, die das nicht wirklich benötigen, um eine Insolvenz abzuwenden“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Er sei sich sicher, dass mit künftigen Gesetzesnovellen für „mehr Transparenz“ gesorgt werden könne. „Aber ich glaube, die Umlage ist zielgenauer als ihr Ruf, auch wenn das so bisher nicht offen nachvollziehbar ist.“ Die Gasumlage sei notwendig geworden, weil Russland die Gasmengen gekürzt habe, so der Behördenchef. Dadurch seien Importeure, in erster Linie Uniper, gezwungen, auf den Märkten sehr teuren Ersatz zu beschaffen, hätten die Kosten aber nicht an die Verbraucher weitergeben dürfen und wären so von Insolvenz bedroht gewesen.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe überdies für die zusätzliche Belastung durch die Umlage eine zielgenaue Entlastung der Bürger angekündigt. „Im Portemonnaie der Menschen wird die Belastung im Oktober oder November wirksam werden“, sagte Müller der NOZ. „Bis dahin rechne ich mit den politischen Entscheidungen über das neue Entlastungspaket.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Bundesnetzagentur, über dts Nachrichtenagentur