Die Cum-Ex-Steueraffäre geht aktuell wieder landauf, landab. Auch in großen Medien wurde nun resümiert, dass die Rahmenbedingungen für Steuersünder sich nicht geändert haben. Es bleibt alles beim alten – das Finanzministerium etwa reagierte auf Anfragen der Sendung Panorama nicht, wie gestern berichtet wurde. Derweil zieht ein anderer Steuerskandal auf – in Frankfurt.
Razzia in Frankfurt
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete über den Verdacht auf schwere Steuerhinterziehung. Die wiederum sei von Steuerberatern und von Finanzberatern organisiert worden. Banken hätten als Finanziers Pate gestanden und Rechtsanwälte das Ganze flankiert.
Die Zeitung stellt allerdings trotz der Berichte über Razzien in Privat- und Geschäftsräume gleichzeitig die Frage, ob die Millionäre ihre Steuerpflicht nur mit legalen, transparenten Steuertricks kleingerechnet hätten. Der Umfang sei indes größer als bis dato bekannt.
In München läge der Schwerpunkt dieser Ermittlungen. Der Steuerschaden bei ungefähr 100 Beschuldigten belaufe sich auf über 500 Millionen Euro. In Frankfurt würden – lediglich – zwei ähnliche Fälle ermittelt. Dort bezieht sich die Fahndung offenbar auf etwa ein Dutzend Beschuldigter. Der Schaden belaufe sich auf eine Millionenhöhe.
Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt sei zudem in einem „dritten Komplex“ sieben weiteren Verdächtigen auf der Spur. Dazu zähle auch ein Steuerberater, der im Hochtaunuskreis agiere. Er sei sogar der Erfinder eines solchen Steuerhinterziehungsmodells.
Dabei sind Geldanlageinstrument verwendet worden, die unter dem Strich kein Geld brachten, aber jeweils Verluste und gegenläufig Gewinne ermöglichten. Die Gewinne seien nicht angemeldet worden, die Verluste indes schon. Das Finanzministerium scheint bei großen Steuerproblemen dieser Art jeweils weitgehend ahnungslos zu sein.