Das neue Jahr führt nach Ansicht des „Deutschen Mieterbundes“ einem Bericht zufolge dazu, dass zahlreiche Haushalte von den Wohnkosten finanziell überlastet sein werden. Spätestens im Jahr 2023 würden Haushalte den immensen Anstieg der Heizkosten spüren, heißt es. Hintergrund: Zahlreiche Haushalte werden erst jetzt mit den Abrechnungen aus dem vergangenen Jahr konfrontiert.
Forderung: Mietenexplosion soll nicht weiter angeheizt werden
„Der Deutsche Mieterbund warnt zu Jahresbeginn vor dramatischen Verwerfungen auf dem Mietmarkt. „Viele Haushalte werden von ihren Wohnkosten finanziell überlastet sein“, sagte Bundesdirektorin Melanie Weber-Moritz dem „Handelsblatt“.
Spätestens in diesem Jahr würden viele Mieter den enormen Anstieg der Heizkosten spüren, da die Heizkostenabrechnung für das Jahr 2022 mit Rekordpreisen vor allem für Öl und Gas erst in den kommenden zwölf Monaten zugestellt werde. Weber-Moritz sagte: „Es drohen zum Teil horrende Nachzahlungen, die vor allem Haushalte mit geringen Rücklagen durch den Verlust ihrer Wohnung existenziell bedrohen.“ Somit stünden Mieter 2023 vor einem „sehr herausfordernden Jahr“. Der geringe Wohnungsbau trägt laut Mieterbund ebenfalls zur Verschärfung der Situation bei: Der Druck auf den Mietwohnungsmarkt steige gerade „enorm“.
Um knapp sechs Prozent seien die Angebotsmieten in Deutschland allein im vergangenen Jahr durchschnittlich gestiegen, in manchen Regionen sogar um mehr als zehn Prozent. „Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2023 weiter fortsetzen, denn die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist ungebrochen“, prophezeite Weber-Moritz und forderte: „2023 muss das Mietrecht wie vereinbart von der Ampel endlich angepackt werden, um die Mietenexplosion nicht noch weiter anzuheizen.“ Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, die Mietpreisbremse bis zum Jahr 2029 zu verlängern, in angespannten Wohnungsmärkten die Kappungsgrenze bei der Mieterhöhung auf elf Prozent in drei Jahren abzusenken und den qualifizierten Mietspiegel zu stärken.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Wohnungen, über dts Nachrichtenagentur