Bundeskanzlerin Angela Merkel hat davor gewarnt, zu viel Hoffnung in die Einbeziehung von Hausärzten in die Impfkampagne(n) zu legen. Sie sei, so zitiert die „Welt“ Informationen der dpa, der Auffassung, die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz seien zwar flexibel angelegt, dürften aber keine neuen Enttäuschungen bringen.
Fahrplan steht noch nicht
Schon vor der Absetzung des Impfstoffs von AstraZeneca in Deutschland stand der Fahrplan für die Vorgehensweise in Deutschland noch immer nicht. Am Mittwoch sollte der Fahrplan festgelegt werden. Die Kampagne solle Anfang oder Mitte April beginnen – hieß es noch vor der AstraZeneca-Demission.
Das Ziel wäre es, „schnellstmöglich in einer Kombination von Impfzentren und Hausärzten den Impfstoff an die Bürger zu bringen“, so hatte Regierungssprecher Steffen Seibert demnach noch in der vergangenen Woche mitgeteilt.
Jens Spahn wieder machte darauf aufmerksam, dass dafür hinreichend viel Impfstoff verfügbar sein müsse. Nun allerdings ist das Kind bereits wieder in den Brunnen gefallen, so Kritiker.
Denn die Enttäuschungen nehmen aktuell überhand. In den sozialen Medien ist die Enttäuschung darüber, dass die Verimpfung ausgesetzt wurde, recht groß. Ob dies repräsentativ ist, lässt sich nicht feststellen. Dennoch:
Es wird knapp, wenn AstraZeneca nicht wieder zugelassen werden sollte. Dann wird es nach Meinung von Beobachtern nicht hinreichend viel Impfstoff geben. Dann werden auch die Hausärzte möglicherweise nicht im gewünschten Umfang benötigt. Die Enttäuschungen, vor denen Angela Merkel warnte, wären unmittelbar da.
Wie die Reaktionen in der Bevölkerung dann ausfallen, bleibt offen. Der Unmut ist nicht nur über die Aussetzung des Impfstoffs entstanden, sondern zuvor schon über die fehlenden Schnelltests, über eine falsche Bestellung von Impfstoffen und deren langsame Verteilung bzw. dann auch die langsame Verimpfung. Es wird jedenfalls aufschlussreich zu sehen, wie groß der Unmut inzwischen wohl sein wird.