Die nächste Lockdown-Runde steht an. Nun fängt die bis dahin recht merkeltreue Bevölkerung in dieser Frage offenbar an, sich abzuwenden. Die jüngsten Umfragen sind für die Große Koalition erschütternd. Am Wochenende zeigte eine Umfrage von Kantar (Emnid) sowie eine Umfrage von Insa dramatische Zahlen an. Nach der Kantar-Umfrage erhält die Union nur noch 27 % (bezogen auf die Sonntagsfrage: Wen würden Sie wählen, wenn heute Bundestagswahl wäre), nach der INSA-Umfrage noch 28 %.
Zwei Tage vor der Veröffentlichung am 20. März wurde eine Infratest dimap-Umfrage veröffentlicht, nach der die Union noch auf 29 % kam. Die SPD ist bei Kantar auf 17 % und bei INSA auf 18 % gekommen. In Summe kämen die beiden Gruppierungen Union und SPD zusammen nach INSA auf 46 %, nach Kantar auf 44 %. Demnach hätte die große Koalition inzwischen sogar ihre Mehrheit im Land verloren.
Grüne stark
Die Partei der Grünen würde nach Kantar auf 22 % kommen, nach den INSA-Zahlen auf 20 %. Demnach wäre die Partei in beiden Umfragen stärker als die SPD und könnte jeweils mit der Union zumindest eine relative Mehrheit bilden. Die FDP (in beiden Umfragen 10 %), würde wohl nicht mehr benötigt. Die Linke ist den Umfragen nach jeweils bei 8 % angekommen. Die AfD erhält bei Kantar 10 % und bei INSA 11 %.
Die Union steht vor dem Problem, damit auch noch unter die ohnehin als schlecht bewerteten Ergebnisse der Bundestagswahl 2017 gerutscht zu sein, als die Partei 32,9 % erhielt. In den Umfragen hat die Gruppierung in den vergangenen Wochen einige Prozentpunkte verloren. Größere politische Bewegungen ließen sich ggf. durch die Corona-Maßnahmen sowie die Masken-Affäre erklären. Die Affäre scheint nicht beendet. Jüngst wurde bekannt, dass der Arbeitgeber des Ehemanns von Jens Spahn Masken im Wert von 900.000 Euro an die Bundesregierung geliefert hat. Die Nerven, so Beobachter, liegen bei der Union mittlerweile blank.