Eine Umfrage von Infratest im Auftrag der Welt am Sonntag hat ergeben, dass die große Mehrheit der Deutschen gendergerechte Sprache ablehnt. Nun möchte die Partei aber sogar Gesetzestexte daraufhin überprüfen, welchen Mehrwert sie für die Förderung der Gleichberechtigung haben. Die Grünen dürften über die Ergebnisse dieser Umfrage jedoch auch wenig erfreut sein.
Formulierungen wie „Radfahrende“ anstatt wie früher „Radfahrer“ oder die Anwendung von Gendersternchen (Bürger*innen) oder anderen Zeichen zur Darstellung gendergerechter Sprache hält die Mehrheit für überflüssig. 71 Prozent der Männer lehnen die neuartige Sprache ab, bei Frauen sind es immerhin noch 59 Prozent – im Durchschnitt als 65 Prozent.
Bei den Anhängern der Grünen lehnen 48 Prozent gendergerechte Sprache ab, 47 sind dafür. Jedoch ist über alle Parteien hinweg die Ablehnung größer als die Zustimmung. Bei der SPD sind 57 Prozent dagegen, bei der Union 68 Prozent.
Auch Linke lehnen Gendersprache ab
Bei den Linken lehnen 72 Prozent Gendersprache ab, bei der FDP 77 Prozent und bei der AfD 83 Prozent. 2020 waren es noch 56 Prozent aller Bundesbürger, die gendergerechte Sprache ablehnen. Innerhalb eines Jahres ist die Ablehnung deutlich gestiegen. Nach Altersgruppen sortiert, hat die Ablehnungsquote am stärksten bei jungen Leuten zwischen 18 bis 39 Jahren zugenommen, und zwar von 43 auf 54 Prozent. Die stärkste Zunahme an Ablehnungen bei Parteien fand bei Anhängern der Linkspartei statt, von 41 auf 72 Prozent. Bei der AfD ist die Ablehnung von 64 auf 83 Prozent gestiegen.
Möglicherweise liegt die gestiegene Ablehnung dieser seltsam anmutenden gendergerechten Sprache an der inflationären Verbreitung, mit der diese angewendet wird. Denn öffentlich-rechtliche Medien, Zeitungen, Universitäten, Kommunalverwaltungen, Evangelische und Katholische Kirchenorganisationen, Standesämter, Professuren und selbst die Duden-Redaktion wenden gendergerechte Sprache an.
Ein Großteil der Normalbürger hat es offenbar satt, permanent zwangserzogen und mit abstrusen Bezeichnungen wie „Elternteil 1“ und „Elternteil 2“ traktiert und seiner Wurzeln entfremdet zu werden.