Möglicherweise hilft Deutschland aus Sicht von Politiker wie Agnes Strack-Zimmermann zu wenig mit der Lieferung von Waffen. Allerdings scheint zumindest die soziale Versorgung zu klappen: Über 500.000 Menschen aus der Ukraine erhalten in Deutschland die sogenannte Grundsicherung für Arbeitssuchende (ALG II).
546.000 Menschen aus der Ukraine mit Grundsicherung – hilft das Land nicht genug?
„Derzeit erhalten laut Bundesagentur für Arbeit etwa 546.000 ukrainische Staatsangehörige in Deutschland die Grundsicherung für Arbeitsuchende (ALG II). Das teilte die Arbeitsagentur am Dienstag dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit.
Darunter waren laut den vorläufigen Zahlen der Arbeitsagentur 355.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter und 191.000 Kinder und andere nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Bei den Werten handele es sich um Schätzungen auf dem Stand von August, sagte eine BA-Sprecherin dem RND. „Gegenüber Februar 2022 zeigen sich deutliche Anstiege.“ Insgesamt sind derzeit in Deutschland 997.000 ukrainische Geflüchtete im Ausländerzentralregister erfasst, teilte das Bundesinnenministerium mit. Ein Teil davon könne weiter- oder zurückgereist sein, was sich im Schengen-Raum allerdings zahlenmäßig kaum erfassen lasse, so ein Ministeriumssprecher. Auch die Gesamtzahl, wie viele der Leistungsempfänger mit ukrainischem Pass sich bei ihrem Arbeitsvermittler zeitweise aus Deutschland abmelden, werde nicht zentral erhoben, erklärte die Agentur. „Wir erfassen nicht statistisch, wie viele Personen eine Ortsabwesenheit beantragt haben.“ Die Arbeitsagentur fügte hinzu, dass Aussagen zur Zahl der Ukrainer in Grundsicherung „weiterhin nur eingeschränkt möglich“ seien. Das liege daran, dass Zahlen dazu erst nach drei Monaten veröffentlicht werden, weil es nachträglich noch zu Bewilligungen und Aufhebungen komme. Die vorläufigen Werte stellen laut BA eine Schätzung zur Zahl der Ukrainer dar, deren Antrag auf Grundsicherung bis zum 11. August bewilligt wurde – zu denen aber jene hinzukommen, die zwar in den Jobcentern als erwerbsfähig gemeldet sind und Grundsicherung beantragt hätten, aber noch keine Bewilligung erhalten haben. „Die Daten werden sich daher noch rückwirkend ändern“, sagte die Sprecherin.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland, über dts Nachrichtenagentur